Waterpeople.de


Saharareise ´86
Hassi-Messaud nach Deb-Deb


Sonntag den 6.4.86

 
Gestern die ersten Sandstellen und Stürze! Wir sind die alte Stasse nach In Amenas gefahren die sehr wenig frequentiert wird. Nach H-M muss man nach ca. 15km bei einem Camp (Russen!)



 nach links abbiegen. Danach kommen Kurven, Sand und Schlaglöcher. Die ersten Sandverwehungen sind nicht sehr ermutigend. Wir schwimmen alle drei sehr durch die Gegend.



 Beim ersten grossen Sandloch bleibt Bernd vorne stehen, ich denke ich muss durch und werfe die Kiste in zu hohen Sand hin, gleich nach mir Eberhard. Ich kann die Maschine jedoch wieder aufheben und fahre im ersten Gang vollgas weiter. Fast am Ende der Verwehung komme ich nach links ab und pralle beinahe in Carstens abgestellte XT. Danach weiche ich ins Gelände aus und fahre nach 200-300m wieder auf die Strasse. Dort haut es mich beim Strassengraben erneut hin. Aufstellen, weiterfahren.

Carsten in den Dünen

Bernd kommt aus versehen in den 2. Gang und versandet. Alle Mann schieben sie heraus da er sie nicht angetreten bekommt.
Bei meinem Abkommen ins Gelände , übrigens schon zum zweiten mal, habe ich bemerkt das es sich auf unbefahrenen Sand am besten fährt wenn man einfach nur Gas gibt. So nach und nach kommen wir also dahinter wie es funktioniert. Gegen Mittag treffen wir einen Arbeitstrupp der Löcher in der Pipeline flickt.



Die Leute schenken uns Brot, Wasser und Thunfisch in der Dose. Ich mache einige Bilder von ihnen und verspreche sie ihnen zuzuschicken. Ihr Vorarbeiter schenkt mir seinen Fech Fech. Als Gegengeschenk gebe ich ihm Andreas dickes Halstuch (Arafad)
Abends treffen wir noch eine Militärstreife die uns Informationen über die Strecke gibt. Nach dem Abzweig vor El-Bourma soll es noch ca. 140km starke Dünen auf der Strasse geben.

El Bourma

Am Abend schlagen wir Lager neben der Strasse auf. Carsten der nachkommt übersieht es und fährt daran vorbei. Mit über 140 fahre ich ihm hinterher und erreiche ihn nach 6km.
Abends gibt es Reis mit Thunfisch. Ich überfresse mich. Das Brot das ich zu Backen versuchte misslingt. Es war nicht lange genug im Feuer und ist innen noch pappig.
Am nächsten Morgen finden wir einen Gecko.
Wir sind in der Nähe von Reeba.(ca 260km)

Getankt in Deb Deb 20l  74DA+20lKanister 46l auf 581km ~8l/100km (Klasse)

Montag den 7.4.86
Wo ist Deb-Deb

Deb-Deb

Gegen 16 Uhr kommen Carsten und Ich in Deb-Deb an. Beim Volltanken stelle ich fest das die Wilde Hilde nur 8l auf 100km wollte und das trotz der Sandeinlagen. Das gefällt mir sehr.
Nachdem wir heute Morgenaufgebrochen sind hatten wir so alle 2km Sandverwehungen zu durchqueren so zwischen 2 und 200m lang und 10cm bis 2m hoch.
So nach und nach habe ich den Trick echt draussen. Am Anfang machte ich noch den Fehler die Erfahrungen von gestern in Geschwindigkeit umzusetzen! Daß ließ ich jedoch gleich nachdem ersten und einzigen „bösen Sturz“.
Bernd war in umfangreichen Sand steckengeblieben. Carsten wollte ihm zu Hilfe eilen und stellte seine Maschine unmittelbar hinter das Sandfeld. Als ich wiederum merkte das die Wilde Hilde auf Carstens Maschine zusteuerte versuchte ich gegenzulenken und kam mit eingeschlagenem Vorderrad auf Asphalt. Den Rest kann man sich vorstellen...Als das alles beendet war lag ich mit dem Fuss unter dem Alukoffer. Nichts passiert ! Glück gehabt !
Gestern fiel Eberhard auch auf Asphalt als er alleine vorfuhr (grosser Fehler), dabei hat er die Sicherheitsreserve seiner Hose aufgebraucht.



Danach hatte ich es also gelernt , suchte mir wenn möglich unbefahrenen Sand und lenkte nicht mehr als nötig. So kam ich fast ohne umfallen nach Deb-Deb. Jedoch auch 4-5 mal von der Strasse ab. Einmal so spektakulär das ich meinte auf die Schnauze zu fliegen:
Ich quälte mich so mit 50 auf Sand an einer Düne vorbei, kam dabei immer mehr an den Abhang, sah dort Steine liegen und nicht zu kleine, versuchte zwischendurch zu kommen wobei mein rechter Koffer voll einen rammte. Darauf kippte die BMW in den steilen Hang links neben der Strasse und ich gab gas was die Kuh hergab um keine Überschlag zu machen. Unten dann noch 200m ausrollen da kippt die Hilde auch noch um. Das war dann auch egal.
Hilde wieder aufgestellt und parallel an der Piste entlang und eine riesige Düne hoch, so ca. 50m, an der Spitze Gas weg über die Dünenkante kippen und dann so steil hinunter daß das Hinterrad versuchte zu überholen. Gas Gas Gas und wieder auf die Strasse zurückund überlegen warum man nicht auf die Schnauze gefallen sind. So , daß reicht.
Ich glaube Bernd geht es garnicht gut, er hat bei jedem Stop einen knallroten Kopf und hat auch, glaube ich, ziemlich die Schnauze voll.



 Bei Eberhard scheint es ganz gut zu klappen. Ihm fehlt nur ein klein bisserl Wahnsinn um besser durchzukommen....und beiden fehlt ein wenig die dicke Haut um die Stürze besser zu ertragen.



 Na ja , mal sehen.
Im Moment stehen wir dh Carsten und ich an der Tankstelle in Deb-Deb und warten seit einer Stunde auf E+B
Wir mussten von der Militärstation von Deb-Deb wegfahren.
Am Abend schlagen wir unser Lager neben 3 Geländewagen auf. Dort erfahren wir einiges über Steinzeitliche Werkzeuge in der Sahara.

Informationsaustausch!

Getankt in In-Amenas     223km    15l    43DA


<<<<  Zurück  Anfang  Weiter >>>>