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Loire
Nach langen Jahren ist wieder einmal Wanderpaddeln angesagt.
Diese Pfingsten (2005) haben wir uns die Loire ausgesucht. Die
Gründe sind daß schnell zu erreichen ist (400km) und
für unsere Kinder einfach zu paddeln.
Start ist in Poully kurz nach Roanne. Wir setzen in dem Sornin ein die
am Zeltplatz vorbeifliesst. Unterbewusst nehmen wir an nach ein paar
Paddelschlägen in der Loire zu landen. Weit gefehlt! Nach dem eher
einfachen Steinwurf hinter der Strassenbrücke mäandriert der
Sornin durch die Felder und
Michelle fällt gleich zu Anfang zweimal durch Baum und
Buschkontakte in den Bach. Das sollte nicht die letzte Kenterung
für sie sein.
Kurz vor erreichen der Loire kommt zu Erheiterung der Menge noch ein
kleines Wildwasserstück dem ich doch WW 2-3 geben würde. Mit
den vollen Kanadiern muss man da schon genau manövrieren um die
Boote nicht zwischen den Felsen zu verkanten und zu kippen.
Toll ist gleich im Anschluss das hineinfahren in die Loire. Nach dem
kleinen Wald und Wiesenfluss Sornin erlebt man hier was Raum ist.
Gerade hier ist die Loire sehr breit. Es ist ein völlig anderes
Gefühl in einer solchen Weite zu paddeln wenn man nur kleine
Flüsse gewöhnt ist. Unsere Kajakfahrer Judith und Michelle
(11) tun sich noch etwas schwer mit dem geradeauspaddeln. Auch wenn sie
es an diesem Tag noch nicht glauben wollen, es legt sich schnell mit
dem kreiseln. Nach zwei Tagen auf der Loire paddeln sie schon wie die
Alten und das reine Strecke machen ist ihnen schon so langweilig das
sie zwischendurch fangen spielen.
Im Vergleich zu anderen Flüssen fällt uns auf wie freundlich
die Angler hier sind.Vermutlich kennen die hier die Paddlermassen von
Dordogne und Allier nicht;o)
Der erste Angler den wir am Sornin treffen nimmt seine Angelrute aus
dem Wasser und meint das schöne Wetter muss man nützen zum
paddeln. Hat man sowas schon gehört??
Auf der Loire gibt es keine Hektik. Sie fliesst so dahin und man
paddelt so gleichmässig auf ihr voran. Wird sie breit und
flach sieht man die Strömung indem der Kiesboden unter einem
durchsaust, wird sie tiefer fällt die Strömung überhaut
nicht auf, im Verhältniss zum Wasser denkt man man steht, bis
einem der Blick zum Ufer eines besserem belehrt.
DieFließgeschwindigkeit lag so bei 3-4km ,mit paddeln lagen wir
bei 6km die Stunde. Aber wer paddelt schon dauernd.
Gegen zwölf gestartet kam um 14 Uhr rum schon die Mittagspause
dran, gegen 17 Uhr wurde nach schönen Rastplätzen Ausschau
gehalten.
Diesen Rhytmus 2 Stunden paddeln Mittagpause 2 Stunden paddeln
erwies sich mit den Kindern als ganz praktikabel. Wichtig war auch
immer der Kindergerechte Rastplatz was an der Loire nicht sehr
schwierig ist.
Einzig die Konkurrenz der Rindviecher war lästig.
Am letzten Übernachtungsplatz sollten wir in Rekordzeit abbauen
als eine Herde Rinder mit einem ausgewachsenen Stier so langsam
über die Halbinsel herantrottete.
Uns stieg der Adrenalinspiegel und die Rinder lachten sich einen ab.
Als ihre Neugier befriedigt war trotteten sie wieder von dannen, mit
ihrem Stier.
Weitaus gefährlicher erwiesen sich die Richtungswechsel der Loire
wenn sie links oder rechts über eine Kiesbank ausbrach und dann
unter Steilwänden eine Kurve zog in der nicht selten halb oder
ganz entwurzelte Bäume und Büsche hingen. Vorrausschau,
Vorsicht und treideln war da angesagt. Wir fuhren diesesmal , bedingt
durch ein Tiefdruckgebiet , nur bis Digoin. Dort schlugen wir unser
Lager auf dem kommunalen
Zeltplatz auf. Was als Zwischenrast geplant war erwies sich dann
leider als Abschlussrast da der Regen nicht mehr aufhören wollte.
Eigentlich hätte es bis Diou weitergehen
sollen. Ein andermal.
Fazit : Es war schön, die Sonne schien fast immer, leider
hatte es auch mächtig Gegenwind. Das Lagern am Fluss hatte den
selben , wenn nicht gar höheren Stellenwert als das paddeln. Die
Kinder waren zufrieden also hatten wir Eltern Ruhe.
Das ist doch Urlaub , oder.
[Noch ein paar Details]