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In Guezzam-Arlit-Agadaz

27.02.1988 Samstag
Wie immer in aller Frühe los und kommen um 7 Uhr zur Grenze. Um 8:30h macht die Polizei auf. Eine halbe Stunde später sind wir beim Zoll. Dort gibt es keine Probleme zudem wir am Abend dem Zöllner, der mit der Autobahn, 20l Sprit geliehen hatten da er kurz nach unserem Verweis ohne Sprit hängengeblieben war. Peinlich.
Danach fahren wir weiter zur Niger-Grenze. 200 Meter gibt der Peter dann den Geist auf. Der Motor ist sauer geworden. Er schleppt sich noch bis zur Grenze und stirbt.

Ich frage den Zöllner ob ich den Wagen hier stehen lassen kann und er will ihn mir abkaufen. Für 50.000 CFA verkaufen wir ihn. Die Zöllner durchsuchen die Autos total. Danach müssen wir Ausweise, Impfbücher und Fahrzeugpapiere abgeben. Danach warten wir. Gegen Mittag sagt man uns das wir noch eine Versicherung abschliessen müssten, sie müssten jedoch jetzt bis 3 schliessen. Mahlzeit. Also machen wir ebenfalls Mittag. Wir essen Reis in einer Kneipe für 10FF und Bier für 12FF. Wir erledigen die Zollformalitäten. Versicherung 5000 CFA, Laissez Passer 9500 CFA.
Ich Spreche noch mit einen bayrischen Paar die mit ihrem 18 Monaten alten Sohn seit 3 Monaten von Botwana unterwegs sind. Dort hatten sie zwei Jahre Entwicklungshilfe geleistet. Nun geht es mit dem Landcruiser zurück. Der Kleine war ganz gut drauf. Dummerweise hab ich den Mann auf Seitenwagen-Gedanken gebracht.

Und wieder geht es weiter. Ca. 80km schaffen wir noch. Tom´s Wagen wird öfters warm. Wir übernachten hinter einer Düne. Ich nehme mir nach dem Abendessen Schlafsack und Walkman und grabe mir ein Loch oben auf den Dünenkamm um dort zu übernachten. Später kommt noch Birgit hinzu und wir verbreitern die Kuhle.


28.02.1988


In aller Frühe.....

Nach ca. einer Stunde Fahrt am Morgen steht mitten in der Einöde, es ist flach und sandig soweit das Auge blicken kann
eine Frau mit 4 oder 5 Kindern . Ein kleines winziges trägt sie auf dem Rücken, ein anderes kleines wird von einem 8 jährigem  auch auf dem Rückem getragen und ein oder zwei vielleicht vierjährige laufen noch mit. Die Frau frägt uns nach Wasser und zu Essen. Ich glaube zwar nicht daß diese Menschen Hunger und Durst litten jedoch berührt mich dieses Bild dermaßen das ich einfach heulen muss. Ich glaube es war der Anblick daß das winzig kleine Kind geboten hat. Obwohl es drei oder vier Monate älter als Francoise war es so viel viel kleiner. Wir kommen hier angefahren wie Wesen aus einer anderen Welt. Ich hatte gerade den Kopfhörer auf und hörte „Child´s of Universe“ und da tauchen diese Menschen auf die hart um ihr überleben kämpfen müssen. Ist es Mitleid, Heimweh...ich weiß es nicht.

Dieses Bild machte ich erst später auf dem Weg nach Arlit

Gegen 11 Uhr erreichen wir Arlit und es erschlägt uns schier. Kaum das wir anhalten ist das Autoumzingelt wie ein Bienenstock. Die einen wollen das Auto kufen die anderen was drinnen ist. Andere wiederum wollen überhaupt was. Nach so vielen Tagen in der Wüste erschlägt es einem.
Wir müssen noch zur Polizei um einen Stempel zu holen. Dort dann dasselbe Spel mit den selben Händlern. Danach geht es ins Hotel was trinken. Wir treffen die zwei Canadier wieder s´die Probleme mit ihrem Peugeot haben. Wir werden sie im Konvoi mit nach Agadez schleppen.

 

Ihr Fahrzeug fährt nur noch 60.
Mit dem Sonnenuntergang treffen wir in Agadez ein. Unser erster Weg führt uns wie immer zur Polizeium den Einreisestempel zu holen. Dort fängt die Handelei gleich wieder an. Wir wollen jedoch nicht verkaufen. Nach einer Stunde, es ist mittlerweile dunkel, bekommen wir die Ausweise wieder. Es dauerte etwas länger da in der Polizeistation einiges los war.

Wir beschliessen nichts mehr zu verkaufen, Harry jedoch möchte noch Reifen an einen Polizisten verkaufen. Also helfe ich ihm bei den Verhandlungen. Den anderen stinkt es und sie fahren zu. Harry wird das ganze zu hektisch und er schließt das Geschäft zu einen unmöglichen Preis ab. Ich sage ihm was ich davon halte und der Krach ist da. Wir suchen dann ein Hotel und finden nach zwei versuchen eines.  Es ist das Teleba-Hotel zu ca.3500CFA/Nacht. Nachdem wir eingerichtet und geduscht sind, essen wir gemeinsam auf dem Dach des Hotels. Dort treffen wir eine Canadierin die hier im Land als Agrarberaterin arbeitet. Sie ist sehr beeindruckend. Sie spricht den Houssadialekt, Arabisch, Italienisch, Französisch und natürlich Englisch. Sie unterichtet hier die Bauern in Technik und Landwirtschaft und ist dabei noch sehr Jung, so um die 30-35. Sie arbeitete bereits in anderen Nordafrikanischen Ländern, in Südamerika und plant in ein bis zwei Jahren nach Polynesien zu gehen. Dabei hat sie im Quebec mit ihrem Bruder zusammen noch zwei Holzfarmen laufen. Bei alledem ist Mary-Eilleen völlig natürlich und nett. Wie schon gesagt : beeindruckend.
Gegen 12 finde auch ich dann den Weg ins Bett.

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