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Saharareise ´86
Tammanrasset-Arrakschlucht


Dienstag den 22.04.86

Heute weiterfahrt nach Ain Salah. Es begleitet uns ein Holländer der schon 2 ½ Wochen in Tam festsaß weil die Kupplung seiner LM 600 kaputt war (verbrannt)

Der fliegende Hölländer

Die ersten hundert Kilometer laufen ganz gut. Dann fällt Bernd´s Maschine aus. Nichts läuft mehr. Eberhard und Ich beschliessen zurückzufahren und die zwei Hanomagfahrer zu fragen ob sie Bernd und seine Maschine mit zurücknehmen. Negativ. Bernd gerne, aber nicht das Motorrad. Naja, war ja wohl auch eine Schnapsidee von uns. Rückfahrt verläuft in schlechtester Laune. Es ist sehr heiss. Als wir wieder zurück sind stehen die zwei Supertourer bei Bernd, die bei der Assekrem scheinbar die falsche Abfahrt erwischt haben und „aus Versehen“ wieder nach Tam zurückgefahren sind. Nach einer Stunde weitersuchen haben wir den Fehler gefunden. Der Ansaugstutzen ist gerissen. Nach der Reparatur hauen wir uns neben die Strasse und übernachten.



Mittwoch 23.04.1986

Schnelle weiterfahrt nach In Ecker. Danach hört der Teer auf. D.h. die Strasse ist für ca. 50km wegen Bauarbeiten gesperrt. Es geht die ersten 10km fürchterlich neben der Strasse weiter. Staublöcher, sandig, Gegenverkehr sodaß man nichts mehr sieht! Danach wird die Piste breiter sodaß sich alles verteilt. Wir fahren mit ca. 80 km/h. Später kann man wieder auf der strasse fahren , jedoch mit äusserster Konzentration. Schlagloch an Schlagloch bzw plötzlich keine Strasse mehr da.
Gegen Mittag halten wir bei ein paar Soldaten an und als wir wieder losfahren wollen springt die KTM nicht mehr an: Ansaugstutzen gerissen u.s.w.
Nach einer stunde haben wir es wieder. Als dann die Strasse wieder besser wird ist sie vollends gesperrt !?
Nach ein paar Kilometer nebenher, fahren wir wieder auf sie drauf. Alle 100m befinden sich Steinreihen auf der Strasse um sie für den Verkehr zu sperren. Irgendwann erwische ich dann mit dem Vorderrrad einen Stein und Reifenflicken ist angesagt. Bernd, genervt und gefrustet von seiner Karre schicken wir nach Arrak vor.
Nach zwei Kilometern ist bei mir die Luft wieder raus...auf ein neues. Wir fahren die Strasse weiter bis uns ein Militär anhält, uns die Papiere abnimmt und erzählt er würde sie nach Tam bringen zur Polizei wo wir dann Strafe zu bezahlen hätten. Ich glaube uns ging der der Arsch ganz schön auf Grundeis. Nach einer halben Stunde konnten wir dann wieder weiterfahren und Eberhard war seine Sonnenbrille los. Nun müssen wir jedoch auf der Piste weiterfahren.



 Verpassen nach 30km die Auffahrt auf die neue Strasse und fahren total entnervt über die alte Arakpiste nach Arak rein. Meine Tankgummis sind gerissen und mein Gepäckträger gebrochen. Und Ich: Na ja. Bis ich in einem Fech-Fech auf´s Maul falle. Als ich dann überhaupt keine Lust mehr habe weiterzufahren scheisst mich Eberhardt an es gibt nur zwei Möglichkeiten: Weiter oder zurück. Bei zurück rastet es bei mir wieder ein. Ich setze mich auf die BMW und fahre weiter. Am Abend kurz vor Sonnenuntergng treffen wir dann Bernd in Arak.
Essen, trinken, schlafen.
Ach ja, unterwegs ist Bernd der Ansaugkrümmer wieder gerissen.


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