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...wieder mal Griechenland (klick auf´s Bild)
Ich weiss schon gar nicht mehr wie oft wir
da waren. Und trotzdem immer wieder ist Griechenland für uns was
schönes. An was liegt es? Griechenland ist irgendwie chaotisch,
wenig reglementiert...wir eigentlich auch. Ob wir hier allerdings leben
wollte ist wieder eine andere Frage.
Dieses Jahr, wie schon die letzten 3 Jahre, waren wir wieder mit
unseren Freunden Ingrid und Cornelius unterwegs und natürlich mit
ihren Kindern Filo und Clio. Clio, ganze 4 Monate frisch, verlangte
natürlich einen ruhigeren Urlaub. So nutzten wir wie vor zwei
Jahren bereits bekannte Plätze um etwas Ruhe in den Urlaub zu
bringen. Mobil schon aber nicht hektisch.
Neu dieses Jahr war die Teilung unserer Familie im Urlaub. Andrea,
Franci und Mischi mit dem Camper, Ich und Maid mit der Condor.
Vorsicht
Somit werde ich
überwiegend über eine Schiffsreise berichten.
Sonntags Nachmittag gegen 1600 ging's los mit dem Ziel den
Gotthart abends und ohne Lkws zu überqueren. Klappte auch ganz
gut. Ferdinand packte die trotz 1,5 tonnen am Haken ganz gut. Nur kurz
musste ich in den 2. Gang schalten. Auch gab es dieses Jahr keine
Radiodurchsage für
uns die Mindestgeschwindigkeit von 60 einzuhalten. Die erlaubten 80
wurden
locker eingehalten. Somit war im wahrsten Sinne des Wortes die erste
Hürde genommen. Der Rest bis Ancona war nur noch Routine.
Vor der
italieneschen Grenze
und vor Ancona noch mal übernachtet und am Dienstag um 1700 auf
die
Fähre. Wegen der Überlänge der Condor beim
einschiffen
noch mal geschwitzt und das wars: Wieder in GR. Ein Frappé auf
dem
Achterdeck und der Urlaub beginnt.
Durch das Womosonderangebot der Superfast
sogar mit Kabine. 340€ für Womo und Kabine für 4 Personen.
Was ein
Luxus.....die Kids können es nicht fassen. Am Empfang werden wir
von
einem Angestellten übernommen . Dieser nimmt Francoise die
Tasche
ab und losgehts zur Kabine. Kein Vergleich zu unseren früheren
Deckspassagen.
Wir, unwissend, sind mit Schlafsäcken, Handtüchern,
Waschbeutel
bewaffnet, dazu noch die Lebensmittel für Frühstück und
Vesper,
dabei ist bis auf das Essen alles in der Kabine vorhanden. Wie gesagt ,
was ein Luxus.
In Patras angekommen geht es gleich über die neue
Rio-Antiriobrücke. Ein wirklich tolles Bauwerk, wirklich tolle
Preisse, 15€ kostet die einfache Überfahrt, puhhh.
Was die
Fähre allerdings kostet weiss ich nicht.
So führt und die Fahrt bis Astakos wo
uns Andrea aussetzt. Hier trennen sich erst mal unsere Wege. Andrea
dreht wieder um und trifft sich mit Ingrid und Cornelius auf Zakynthos.
Sie hat dazu noch die Aufgabe in Killini den Trailer für 10 Tage
zu versorgen damit sie ihn nicht mit auf die Fähre nehmen muss.
Das hätte ich gerne als stiller Beobachter miterlebt (grins) . Auf
jedenfall haben die Mädels das mit Bravour erledigt.
Unsere Schiffreise führte uns dann erst mal weiter nach Norden.
Eigentlich war ich ganz schön aufgeregt. Dies war mein immerhin
mein erster Törn. Der Wind wehte an diesem Tag wie er es nach den Charts tun
sollte. Wir segelten an diesem Tag bis an die Nordspitze von Kalamos. Dort warfen wir erst mal Anker. Da N
bis NW vorhergesagt war sollten wir auf der Leeseite Ruhe haben.
Denkste. Wären wir mal unter Landleine am Ufer geblieben. Durch
meine schlechte Erfahrungen das Jahr davor in Spanien fuhren wir gegen
Abend 50m raus und warfen dort Anker. Für ein knapp 6m Schiffchen
eigentlich überdimensioniert, einen 9kg Pflugscharanker an einer
8m langen 8mm Kette und 30m Leine.
Wir haben denn trotz aller Versuche den ganzen Urlaub kein einziges
mal richtig eingegraben bekommen, wie auch diese Nacht.
Wir suchten uns also einen Platz mit viel Abstand zwischen den zwei
dort vorhandenen Yachten und fuhren zweimal den Anker ein. Was wir
nicht
bedachten war das wir wohl genau auf der Windkante des Leewirbels
lagen. Das Boot drehte unablässig. Während die grossen
Yachten
noch nicht mal einen Viertelkreis drehten waren wir schon einmal rum
was
manchmal zu einem Abstand von nicht mal zehn Metern führte. Also
nichts
mit Schlaf wieder mal. Gegen Mitternacht kommt dann noch ne Yacht an
und
setzt sich zwischen uns und die anderen Boote. Zwischenzeitlich ging
auch
unser Anker auf Wanderschaft und die neue Yacht verholte ganz schnell
an
unseren alten Platz. Hähhhh, ist das so üblich auf See???
Diskutieren macht da wohl kein Sinn und wir machten Anker auf und
suchten 200m Strandauf in stockfinsterer Nacht einen neuen Platz. Nahe
an Land
war nicht, da felsdurchsetzt. Irgenwie hielt der Anker dann auch
beim ersten mal. Der Wind hatte sich mittlerweile so verschärft
das
wir ohne Vollgas die Nase nicht mehr durch den Wind bekamen. Gegen Vier
legte er sich dann und ich bekam dann doch noch etwas Schlaf.
Beim Morgenbad versuchte ich dann denn Anker zu ertauchen. Er war auch
bei 10m Tauchtiefe noch nicht zu sehen. Nur gut das er sich nicht
verhakt hatte....
Weiter ging es an diesem Tag nach Levkas sprich an
Levkas entlang. Uns war nicht ganz klar wohin wir genau segeln sollten
da unser Zielgebiet
zwischen Levkas Meganisi und Keffalonia liegen würde. Laut DWD
sollte
in der folgenden Nacht der Wind auf Süd mit 4-5 umdrehen, also mal
sehen.
Zuerst war mal Flaute angesagt bis rüber nach Meganisi. Auf den
Weg dorthin schüttelte uns so eine Hochhausyacht mächtig
durch indem sie Vorfahrtsberechtigt 10m vor uns durchfuhr. Aus
Steuerbord kommend hätte sie locker hinter uns durchfahren
könne. Ne , Vorfahrt durchdrücken um dann nach uns doch
stark nach Backbord zu fahren da Meganisi an unser Backbordseite lag.
Das waren vielleicht Wellen. Na wir waren
ja auch nicht weit weg von der Onassis Insel Skorpio, vielleicht lag es
daran.
Nach passieren der Nordspitze Meganisi kam dann endlich schwacher Wind
auf. Also Motor endlich aus und Fock gegen gegen Genua getauscht.
Natürlich dreht der Wind ein und wir kreuzen den Kanal zwischen
Meganisi und Levkas hoch. Boah , das hat richtig Spass gemacht. Durch
die Endstelle durch kommt wieder die Überlegung wohin.
Vasiliki/Levkas oder Fiskardo/Kefalonia ? Da der Wind nach DWD in der
Nacht nach S drehen sollte entschieden wir uns für Fiskardo. So
bekann ein langer Schlag am Wind entlang Richtung Süd. Ich
übergab Madi das Kommando und holte meinen Schlaf nach. Mit der
Zeit wurde der Wind immer stärker da sich die Düse zwischen
Lefkas und Kefalonia bemerkbar machte und Lage und Ruderdruck zunahmen.
Also musste ich wieder aus der Koje um zu reffen. Trotz 4er diesesmal
kein
Problem.
Wir entscheiden uns den Kurs zu halten und Frikes/Ithaki
anzulaufen. Eine Meile vor dem Hafen fallen wir ins Leeloch. Das ist ja
wie am Rhein hier.
Also steht nun unser erstes Hafenmanöver an. Das Schicksal meint
es günstig mit uns. Der Hafen ist ziemlich leer und es liegen
rechts schon Schiffe längsseits. Kein Problem bis auf das ,
daß der
Motor wieder mal beim Gas wegnehmen ausgeht. Also lasse ich das Boot
die
letzten Meter laufen den im heißen Zustand mag der Honda nicht
gerne
anspringen. Ein grausiger Knall hallt durch den stillen Hafen. Ich bin
etwas
zu steil an das Kai gefahren und habe es mit der Bugöse getroffen.
Peinlich
peinlich!! Also Leinen Raus und Klar Schiff gemacht und ab zum
Frappé.
Nach und nach beobachten wir das eintreffen von weiteren Yachten.
Mensch sind die alle groß. Vielleicht hätten wir doch
Vorwärts
anlegen sollen? Nun wars zu spät und es waren ja noch einige
Plätze
frei.
Fürs Abendessen fehlte uns noch ein grosser Topf. Hatten wir in
der Eile des Einschiffen vergessen. Also musste das Pfund Spaghetti
halt im kleinen Topf gemacht werden. Ich glaube das ist das erste mal
das ich Nudeln anbrennen lies.
Mit der Windänderung in der Nacht wurde nichts. Im Gegenteil, am
anderen Morgen war fast Flaute. Ab und zu eine laue Brise aus Ost bis
ans Ende von Ithaki und dann trotz erhoffter Düse zwischen Ithaki
und
Kefalonia Totalflaute.
War nicht unser Tag dieser. Etwas generft durch die schlechten Winde
haben wir uns auch noch nett gezofft.
Am Nachmittag liefen wir dann den Hafen Poros/Kefalonia
an. Kurz vor der Hafeneinfahrt kommt von Backbord eine Segelyacht, auch
unter Motor, an.
Obwohl sie klar auf Kollisonskurs ist hält sie Kurs. Ich nehme mal
an um vor uns in den Hafen zu kommen. Erst kurz vor der Hafeneinfahrt
als
sie entweder uns oder die Kaimauer treffen würde geht sie aprupt
vom
Gas um dann nach durchfahren der Engstelle wieder den Hebel auf den
Tisch zu legen um an uns vorbeizukommen. JA gibts auch sowas? Ich rate
Madeleine, die an der Pinne sitzt, einen Kringel zu fahren und sich
nicht auf dieses Kinderspiel einzulassen. 100 Meter später fahren
wir am Heck der gerade zum Ankermanöver drehenden Yacht vorbei und
fahren vorwärts mit Heckanker in den ersten Platz mit Kaimauer
Backbord. Nett!
Wie üblich setzt der Motor 10 Meter vor dem Anlegen aus. Auch
nett. Ich habe ja zum Bremsen noch die Ankerleine!
Leinen Raus, Klar Schiff und auf zum ...nein diesmal nach der
Flautenhitze ein kühles Mythos.
Aber nicht so schnell. Wir sitzen noch nicht in der Taverne über
dem Hafen da hupt und schreit es hinter unserem Boot. Hmmm, dumm
gelaufen! Wir parken wohl falsch. Das ist der Platz eines
Glassbottomboats.
Zum Glück hats daneben noch einen Liegeplatz aber dafür liegt
der Anker falsch. Also nochmal den bereits abgekühlten Honda an.
Anker neu werfen, Sorry zum griechischen Käptn sagen und wieder
rein in die Parkbucht. Sogar unser Anker hält beim ersten mal (der
alte Plattenanker) aber dafür geht wieder der Motor aus beim
eindampfen...ja himmel hergott sch...nochmal. Paddel raus und die
restlichen 5 Meter noch überwinden. Durch das ganze gehupe und
geschreie stehen ja nun genügend Leute
rum die nun helfen. Danke. Dann
gab es dann doch noch das eine oder andere kalte Mythos.
Im Vergleich zu Frikes ist der Hafen nun wirklich nicht schön.
Vor uns fährt zweistündlich eine Fähre ein , hinter uns
stehen die Autos die auf diese wollen. Rundrum alles Beton. Nicht
wirklich schön aber weit und breit der einzige Schutz. In der
Nacht dreht der Wind und
es schwellt gut in den an und fürsich gutgeschützten Hafen.
Am
nächsten Morgen steht ein guter Westwind an. Endlich. Vom Hafen
aus
sind Wellen mit Schaumkronen zu erkennen. Da ich heute keine
Wetternachrichten
bekam gehe ich zu unserem Glasbodenkäptn rüber und frage ihn
nach
dem Wetter. Überaus freundlich holt er mir per UKW die neuesten
Wetterdaten. NW 5-6 6-7. Ups. Er meint wir sollen am Südende von
Kefalonia er mal vorsichtig um die Ecke schauen und wenns zu wild wird
dort abwarten. Ist doch nett nach der Brüllerei gestern.
So werfe ich die Fock wieder drauf und binde gleich das zweite Reff
ins Gross ein. Wir machen alles fest und los gehts. Im Vorbecken des
Hafen
ziehe ich die Segel auf und bekomme beim rausfahren dann das Gross
nicht
richtig hoch weil das ich das Reff zu dichtgenommen habe. Also doch
wieder
aufs Vorschiff.
Dann geht auf Vorwind und kaum richtig Fahrt aufgenommen ist alles halb
so wild. Es kommt jedoch wie es kommen muss, wir haben noch nicht das
Südende da flaut der Wind ab und wird zu einer wild drehenden
leichten Brise. Ja gibt es den Sowas.
Bin ich hier
beim Regattasegeln in Sasbach oder was. Spi hoch,
Spi schiften , abfallen, anluven, bringt alles nichts. Spi wieder
runter
da der Wind jetzt aus Süd kommt! Es dauert ewig bis wir ums Kap
sind.
und dann ist der Wind erstmal ganz weg.
Mittlerweile haben wir Funkkontakt mit Cornelius auf Zakynthos und der
erzählt das dort der NW kräftig blässt.
Also sitzen wir in Lee von Kefalonia. Da gibt es noch viel zu
lernen....!
Wir motoren ´ne knappe Stunde um aus dem Schatten rauszukommen
und endlich gibt es wieder schönen Wind. 12 SM bis Zakynthos
stehen an und die haben es in sich. Madi kocht trotz Wellen und Lage
noch schnell einen Milchreis und schon nehmen Welle und Wind zu. Je
näher wir der Insel kommen je wilder wird es. Ich mache hier den
Fehler nicht früh genug zu reffen in der Hoffnung den Leeschatten
der Insel bald zu errreichen. Den Wind jucken jedoch meine
Überlegungen garnicht. Der NW dreht um die Nordspitze Zakythos in
N und bläst bis auf 100 m am Ufer entlang. Ich schätze
stellenweise erreichen wir die 6-7 wie heute Morgen angekündigt.
Tja , wie refft ein Anfänger bei der Windstärke? Garnicht.
Ich sah mich schlicht nicht in der Lage das
Tuch runterzuholen. Das Gross konnte ich gerade noch so halten aber
Madi war
mit der Fock überfordert. Was bin ich froh das die alte Fock
letztes
Jahr in Spanien davonflog. Dadurch hab ich mir vor kurzem eine neue bei
Ebay geschossen die früher die Sturmfock eines grösseren
Bootes
war. Jetzt musste nur noch das Rigg halten. Es hielt, nach knapp
drei
Stunden am Wind trafen wir um eine Bucht zu weit nach Lee versetzt
getrieben
ein.
Dort wurde wir schon von Andrea und Cornelius im
Motorboot erwartet. 100m Meter vor dem Ufer war es dann wie Zappen im
TV . Wind weg , glasklares ruhiges Wasser, einfach unvorstellbar. Wir
nahmen schnell die Segel runter, warfen den Honda an und fuhren die
500m gegen den Wind in die richtige
Bucht Makris Gialos/Zakynthos. Puhhh!
Jedoch auch hier wieder das Problem das der 9kg Pflugschar sich trotz
Sandboden nicht eingraben wollte. Nicht ärgern , tauchen und die
ganze Kette um einen Felsen gewickelt und Feierabend.
Jetzt war ein paar Tage Womo und Familienurlaub angesagt.
Zwei Tage später, der Wind war immer noch heftig , sind wir zum
einkaufen nach Alikes gesegelt. Vorwind mit Fock und Gross völlig
problemlos. Beim Einfahren in den kleinen Flussarm an der Kaimauer ,
Kiel oben, laufe ich auf der sehr flachen Sandbank auf. Tja , die
Durchfahrt ist durchaus
tricky.
Wir drehen die Condor um und ziehen sie mithilfe der Wellen wieder raus
und laufen mit ihr den richtigen Weg. Bei der Aktion schwimmt dann mal
die Ruderhacke hinter dem Schiff her. Ts, ts!
Stellte sich zum Glück als nicht wirklich wichtig heraus. Auf dem
Rückweg, der Wind hatte wieder auf 4-5 aufgefrischt zog ich die
neu gebaute Sturmfock auf und band das zweite Reff ins Gross.
Die Sturmfock war der Rest der alten Fock vom Vorjahr. Eigentlich
wollten wir sie nähen. Zur vereinfachung für Andrea an der
Nähmaschine hatte ich das neubeschnittene Segel mit Pattex
Transparent zusätzlich geklebt. Auch beim Schothorn des alten
Schnittes hatte ich das komplette Dreieck herausgeschnitten aufgetrennt
und über die neue Ecke geklebt. Leider lies sich das Segel wegen
des Klebers dann nicht mehr nähen!
Trotzdem, es hielt der Belastung stand. Ich staunte! Zu dritt, Andrea,
Cornelius und ich, auf der Kante lief das Bootchen perfekt. Wir wurden
zwar alle ziemlich nass als wir gegen den Wind aufkreuzten aber nach 2
Stunden, 5 sm und viel Spass waren wir wieder zurück.
In den Tagen in Zakynthos packte Cornelius auch die Wasserskier aus
so das die Mädels einen Heidenspass hatten.
Am Ende des Urlaub waren es nur Cornelius und ich die nicht fahren
konnten. Wir sind wohl eindeutig zu alt für sowas....
Ein paar Tage später ging es wieder weiter mit dem Schiff. Ziel
war wieder ein gemeinsamer Treffpunkt bei Pylos. Der Weg sollte jedoch
über die Strophaden gehen.
Am
Morgen natürlich nach vielen Tagen starken Windes wieder Flaute.
Erst bei Zakynthos-Ort setzte sich ein leichter achterlicher Wind
durch. Also hoch mit dem Spi.
Mit Inseldrehung sag ich mal kam er dann am Ende aus NE-E . Auch kein
schlechter Kurs. Stellenweise lief die Condor bei wenig Wind 5 kn.
Bis zum späten Nachmittag hatten wir dann das Ende der Insel
erreicht und der Wind konnte sich wieder mal nicht enscheiden wie er
die Insel runden sollte. Spi Steuerbord Spi Backbord, es ging vor
Laganas hin und her. Erst als wir Kap Marathia (SW) passierten setzte
sich der West durch. Aber wie! Die Wellen nahmen wieder zu, der Wind
frischte auf. Durch das letzte nichtrefferlebniss sensibilisiert, war
ich ganz schnell auf dem Vorschiff und setzte statt
der Genua die Fock um diese eine halbe Stunde später durch
Sturmfock
zu ersetzen. Zum Sonnenuntergang schläft der Wind jedoch wieder
ein,
schade. Hatte ich mir doch einem Nachtschlag erhofft.
Es lagen noch ca 20sm vor uns. Die mittlerweile wieder Fock wurde
aufgerollt und das Gross runtergelassen.
Trotz Vollmondzeit wurde es schlagartig stockfinster.
Erst gegen 2230 sollte der Mond aufgehen. Das war ein eigenartiges
Gefühl. Alleine auf dem weiten Meer ohne Landsicht und Licht
irgenwo her. Etwas später kamen die ersten Sterne an denen man
sich orientieren konnte. Madeleine legte
sich schlafen und ich motorte durch die Nacht.
Gegen 2300 fiel mir ein Positionslicht auf was langsam aufkam. Kurz
vor den Strophaden, das Leuchtfeuer war bereits zu erkennen flammte auf
dem Frachter ein riesiger Suchscheinwerfer auf um uns zu beleuchten.
Wahrscheinlich wollte er das kleine fastnichts auf dem Radarschirm mal
inaugschein nehmen. Das Toplicht musste er ja gesehen haben in dieser
klaren Nacht. Ich schätze mal er passierte uns mit 200m Abstand um
dann, komisch, vor uns über unseren Kurs abzudrehen. Irgenwann war
einfach das Leuchtfeuer nicht mehr blinkend sondern zwei feste Lichter
leuchteten. Ich brauchte erst einige
Sekunden um zu erfassen das der Frachter so ne halbe Seemeile vor uns
passierte
und die Strophaden verdeckte. Wir befanden uns hier , das stellte ich
am
nächsten Morgen erst fest, an einem Orientierungspunkt für
die
Schifffahrt.
0000 Ankunft auf den Strophaden. Nach einigen vorsichten Suchschleifen
sehen wir die Nachtgraue Betonpier und legen dort vor dem Kloster an.
Ruckzug ab in die Falle.
Zur Verbesserung der Nachtruhe lege ich noch eine Schot um den Kiel
und Winsche in fest, da durch die vorbeifahrende Frachter doch einiger
Schwell entsteht.
Am nächsten Morgen besichtigen wir
nach
dem Frühstück noch das Kloster von aussen. Als wir gerade vor
dem
Kloster stehen kommt einer der oder der Mönch nur mit Boxershorts
bekleidet
aus dem Haus. Nach einem kurzen zögern grüsst er uns
freundlich
und ermuntert uns durch Zeichensprache uns umzuschauen. Mit so
schlimmen
wie uns hatte der an diesem Morgen auch nicht gerechnet .
Da es Madi etwas langweilig war, brachen wir auch gleich wieder auf.
Das Wetter war jedoch unheimlich feucht, schwül. Natürlich
kein Wind. Schade mit Standartwind aus W hätten wir
wunderschön unter Spi ablaufen können grmmmpf.
Ziel war Maratopoli und was soll man unter Motor schon erzählen.
Der Hafen dort ist wie in den Hafenführern erwähnt nichts
für Segelboote. Kein Platz da alles voll Fischerbooten ist,
gefährlich
durch die vielen Leinen im Wasser, sehr dreckig und stinkig. Wir haben
schnell
im Ort eingekauft und sind dann weiter in die Romanoubucht
wo wir uns mit
den anderen treffen wollten.
Bucht ist übertrieben. Es ist ein Strand der von einem Riff
umgeben ist. Nur mit Hubkiel oder flachen Motorboot kommt man da rein.
Flugs waren wir in unserer Lieblingstaverne. Den Rest kennt ihr
ja...Mythos, Eis, Patates, Kalamakia,Choriatiki.
Das war mal eine völlig ruhige Nacht. So gut hatte ich schon lange
nicht mehr geschlafen.
Am nächsten Morgen gab es dann eine
Überraschung. Ein Anruf von Rainer , einem Freund , der mit seiner
Yacht SMASTIS in Griechenland
unterwegs ist. Wir hatten zwar mal per Mail die Möglichkeit eines
Treffens auf See avisiert, aber wie das so ist mit Terminen auf
Törns, ich hatte nicht mit gerechnet das es klappen könnte.
Kurzum Rainer war ein Peleponnes Finger weiter in Porto Kago und sein
nächstes Ziel wäre Pylos
und da lagen wir ja eine Stunde von weg.
Kurz darauf dann noch ein Funkruf von Andrea die mit dem Womo im Anflug
war. Alles Paletti also.
So verbrachten wir die nächsten zwei Stunden mit Hallo und Uzo
und Womo hinstellen. Als wir wieder an den Strand kamen hatte sich die
Situation dramatisiert. Der Wind der lt. DWD aus NW mit 4-5 blasen
sollte kam mit max 2 W. Die Wellen jedoch hatten das Format von
Windstärke 5 und krachten laut in die Bucht und ließen die
Condor bedenklich tanzen. Nur, aus der Bucht rausfahren war nun nicht
mehr möglich. Die Durchfahrt hätte man vielleicht noch
getroffen aber bei den Wellen mit dem Aussenborder am Heck war kein
sicherer Antrieb gewährleistet.
Nun begang wohl meine unruhigste Nacht auf dieser Reise.
Zuerst schwamm ich zum Schiff und legte noch eine zweite Leine aus.
18mm mit einer Kette um einen Felskopf sollten halten. Weiter kam noch
ein Heckanker dazu , sollte der Wind in der Nacht kippen. Da die Wellen
nun immer höher wurden, ich schätzte sie auf 2Meter,
entschied
ich mich die alle wichtigen Sachen vom Boot zu holen. Es war
unmöglich
auf dem Boot zu bleiben so bockte es herum. Vor dem verlassen
verschnürte
ich noch alle Luken.
Die Wellen sollten noch zwei Tage anhalten. Die zweite Nacht wurde
für mich dann doch etwas ruhiger da ich nun vertrauen ins Boot und
die Verankerung hatte. Nur am zweiten Morgen waren Ankerkette und Leine
getrennt. Der Schäkel hatte sich gelöst!
Am dritten Tag drehte der Wind wieder auf NW und die Bucht wurde wieder
still. Was für eine entspannte Nacht.
Wir lagen übrigens nicht weit weg von der berühmten
Voidokilia Bucht
Der folgende Tag brachte dann die SMS das
Rainer mit seiner Smastis in Pylos eingelaufen war . Auch in hatten
diese Wind
festgenagelt.
So kam es dann endlich im Hafen von Pylos zu dem denkwürdigen
Womo-Forumstreffen ohne Autos.
Ein paar Tage später sollte nun der
letzte Abschnitt unserer Reise stattfinden. Von Romanou an Pylos vorbei
nach Methoni und dann weiter nach Koroni dem Endpunkt unser aller Reise.
Ich
erzähle wohl nicht neues wenn ich erzähle das wir mit Flaute
starteten. Erst kurz vor Methoni kam leichter Wind auf so das wir
trotzdem noch nach Methoni reinmotorten um dort in die Taverne zu gehen
und uns mit Cornelius und Francoise zu treffen.
Der letzte Teil am diesem Tag wurde dann doch noch nett. 4-5 kn vor
Wind bis Kap Akritas und raumer bis halber Wind und gute 6 kn bis kurz
vor Koroni.
So verbrachten wir noch die letzten Tage am Paralia
Kalamaki, pendelten öftern nach Koroni ,tja und irgendwann mussten
die Boote geslippt werden und es ging nach Hause.
Die Condor hatte was mit 220sm im Logbuch, der Ferdinand kämpfte
2700 km durch den Urlaub. Die Condor lief so mit 1,5l je Stunde, der
Ferdinand mit Boot am Haken so im Schnitt mit 14l auf hundert, also 2l
mehr fürs Boot. Ist OK. Bis auf die stärksten Steigungen
brauchten wir nie in den 2. zu schalten und sonst fuhren wir in GR eher
75 auf den Strassen und auf den Autobahnen in Italien und Schweiz so 85.
Am Ferdinand muss ausser Rostbehandlung nichts gemacht werden an der
Condor könnte schon der eine oder ander Meter dran. Sie läuft
extrem
schlecht gerade aus und man kann das Ruder eigentlich keinen Moment aus
der Hand geben. Nicht erst seit die Ruderhacke fehlt. Da die
Stromversorgung ganz gut lief sollte ich mir Gedanken über einen
Pinnenpiloten machen. Den Motor habe ich noch im Urlaub richtig
eingestellt weil mir dieser Anlegestress dann doch zuviel wurde.