Waterpeople.de
Patrick´s Odyssee
ἡ Ὀδύσσεια
Der zweite Teil
Mir geht es gut!
Seit
Samstag ist Andrea hier in Kerkira. Ich/wir liegen noch immer in Ormas
Garitsas, der Bucht südlich der Festung. Hier liegt man meist sehr
ruhig. Glasklares Wasser sodass man den ganzen Müll auf drei Meter
Tiefe sehen kann. Aber vorletzte Nacht blies der Wind aus Ost mit einem
Gewitter. Ich habe im Moment kein Zeitgefühl aber ich denke es startete
Mitternacht mit Regen und blies dann heftigst aus Ost. Dahin ist die
Bucht auf. Das war wie Achterbahn im Schlafzimmer. Nun, der Anker hatte
sich tief in den Sand gefressen und wir landeten nicht am Kai. Aber was
für eine schlaflose halbe Nacht. Am nächsten Morgen, Montag, dann dicke
Schauer und ich wollte doch zur Hafenpolizei. Gegen 11 war dann endlich
Ruhe. Ich also in den Tender zum Ufer und auf Fahrrad das dort stand.
Mist , wo ist der Schlüssel. Zurück zu Andrea aufs Boot, alles
durchsucht und es half dann nur noch die Säge. Ich hatte vielleicht
eine Wut auf meine Blödheit. Am Abend fand sich dann der Schlüssel an
meinem Schlüsselband was ich immer um den Hals trage aber nicht an der
Brust sonderm im Genick, Grmmmpppfff. Die Sache mit der Anmeldung
bei den Port Authorities hier lief Problemlos, ich dachte ich müsste so ne Art Gebühr zahlen
aber das war nicht der Fall. Ich musste nur ne Crewliste schreiben die
abgestempelt wurde. Mal schauen wie das weitergeht. Also ich renn den
nicht hinterher ;o).
Dann ging ich auf die Suche nach einem neuen
Keilriemen. Meinen hatte es zerstört als ich kurz vor Andrea noch ein
bischen die Batterien laden wollte. Da aber am nächsten Tag die
überholung der Wasserpumpe anstand wollte ich das spannen des
Keilriemens auch dann erst machen. Tja, siehste wohl, wieder mal das
falsche auf die lange Bank geschoben. Der Keilriemen war jedoch kein
Ding. 5€ das Stück, da habe ich gleich drei gekauft. Die Wasserpumpe
hat nun auch neue Dichtungen, wobei ich mir noch nicht sicher bin ,
warum sie geleckt hat. Das sah aus im Motorraum. Wie in einer
Salzgrotte. Auch wieder gut nun!
Sonst haben wir uns die Tage mit
faulenzen und Stadtbummel vertrieben. Die Festung besucht, bei Lidl
Proviant gekauft. Das war so viel das wir es am Ende nicht mehr tragen
konnten. Also habe ich spontan einen Griechen gefragt ob er mich zur
Bucht, ca. 1km, fahren würde. Ein spontanes ja, wenn ich mit seiner
Klepperkiste fahren wollen würde. Hätte es das bei uns in D auch
gegeben? Ich hatte meinen typischen Urlaubsgammellook an.
Sonst haben wir schon unser Gyros Pita gegessen und die erste Flasche Ouzo leer.
Alles gut oder?
Morgen geht es endlich weiter in den Süden Korfus und dann nach Paxi und Antipaxi.
Ich
glaube heute ist Donnerstag der 19. September.Ist Zeit wichtig? Für uns
gerade nicht. Wir sind etwas vom Weg abgekommen. Nein, nicht wegen
eines Navigationsfehlers. Mittwoch Morgen war Start in Kerkira. Alles
war besten. Wir wollten nach Süden und der Wind blies dorthin. Heisst
genau aus Nordwesten. Zwischen Korfu und Albanien Nordgriechenland
dreht er auf fast Nord ein. Kaum aus der Bucht, Segel hoch. NAch und
nach liefen wir auf zwei grössere Yachten auf. Was die nicht wussten,
grins, bei uns lief der Motor leicht mit da die Batterien fast platt
waren (die Geschichte mit dem Keilriemen)
Wir zogen mit Fock und
Groß vorbei. Also ein neun Meter Schiffchen gegen eine 15m Yacht ;o).
Wir hatten eigentlich nur 5,5kn drauf. Eine Viertelstunde später hing
an der Yacht der grosse Genacker. Nun, wir hatten ja auch noch Stoff.
Also die Genua ausgepackt und ausgebaumt. Alleine hätte ich ja sowas
nicht gemacht.
Wir also platt vor Wind der Genacker musste nach
Korfu und dann wieder nach N-Griechenland kreuzen. Wir waren zuerst da
. Einfach köstlich. Unser geändertes Ziel war mittlerweile Mourtos bzw
Sivota. Unser geplantes Ziel wäre im Süden Kretas gewesen und bei dem
Wind eher unruhig geworden. Für den Absprung zu Paxos macht Sivota
keinen grossen Unterschied. So legten wir uns in Lee der drei Inselchen
in die Endbay. Zwischen uns und Sivota ein Hotelkomplex mit eigentlich
netten kleinen Eiheiten. Vor uns eine Sandbank zu einem Inselchen über
die die Gäste zu den Lasern und Kats waten. Absolut geschützt.
Wir
kamen hier gegen späten Nachmittag an. Ich hatte gelesen das es üblich
ist mit Landleine anzulegen. Ein Boot lag etwas vor der Bucht ein
anderes bereits innen mit Landleine. Uihhh schien mir das Eng. Heute
sehe ich das anderst. Nun also Andrea am Anker ich an der Pinne. Alles
gut, Anker hält. Ich in den Leinenkeller achtern , die
Hundertmeterleine raus, tohuwabohu im Cockpit. Andrea schweigend,
staunend daneben. Ein paar kurze Anweisungen an Sie und ab ins Dinghi
an Land. Mit Leine natürlich. Andrea schob hinterher. Wie hieß es in
"Ich bin dann mal weg" Erkenntniss des Tages, eine Landleine wäre als
Schwimmleine besser.
Ich glaube wir hatten das in einer
Viertelstunde erledigt. Allerdings fühlte ich mich durch die anderen so
beobachtet in taxiert daß ich der Meinung war wir hätten uns schon
Amateurhaft angestellt. Hätte mich auch nicht gewundert. Hatten wir
noch nie getan. Kurzer Einschub von heute Abend. Es liegen nun ca 10
Yachten in der Bucht. Fast wie im Hafen. Wir haben vielen zugeschaut
wie sie anlegten. Weitere Erkenntniss heute. Wir haben nicht
Amateurhaft ausgesehen Gestern. Die 50 Fuss Yacht gegenüber hat auf den
letzten 10 Meter rückwärts einen Handanker über Bord geschmissen der
kleiner wie unserer war. Als alles angebunden war und das Schiff
stilllag liess er seinen schönen Hauptanker ab. Auf dem Boot steht
vorne am Bug Sailcharter oder sowas.
Heute war übrigens der perfekte Tag:
Wir
sind gemütlich aufgestanden zum Frühstücken. In meinen Roman der fast
pünktlich zu Frühstück fertig war wurde der Mörder gefasst und die
Freundin des Helden überlebte. Nach dem Frühstück haben wir unsere
Schnorchelsachen ausgegraben, so ist das auf einem kleinen Boot, und
sind so eine Viertelstunde zu einem kleinen Felsinselchen gefahren. Ne
Stop, vorher habe ich erfolgreich die Solarpanels an der Reling
aufgehängt und angeschlossen.
Felsinselchen! Dort ins Wasser. Alles
war glasklar. Eine Sicht bis auf, ach was weiss ich, ewig weit halt. Eine
Felslandschaft wie ich sie liebe. Zerklüftet, Höhlen, zum Teil steil
auf 60m abfallend. Gigantisch. Gleich dort wo wir mit dem zwei Meter
Dighi ankerten ein Höhlentor von 5 mal 5 Meter. Ich gleich da rein
während sich Andrea noch anzieht. Ich schwimme gleich mit der
Tauchlampe rein und am Ende sehe ich dieses typische leuchtendblaue
Licht eines Ausganges. So ind 7-8m tiefe ein Kanal auf die andere Seite
des Inselches. Na, heute ist das noch nichts für mich.
So
schwimmen, schnorcheln Andrea und ich um die Insel herum. Das Wasser
ist noch etwas frisch um Stundenlang drinzubleiben. das ist erst auf
dem Peloponnes so. Also zusammen schnorcheln heisst Andrea deckt den
Bereich 0-5m ab und ich 5-10m ab. Meist verlieren wir uns dann dabei.
Andrea hat den Makroblick, findet jede Anomalie des Grundes hinter der
sich ein Oktopus versteckt, ich habe eher den Jägerfernblick und bin
auf der Suche nach meinem 1 Meter langen Thunfisch. Den suche ich
allerdings schon seit zwanzig Jahren.
Aber in einer solchen
Wasserlandschaft zu schnorcheln ist für mich genausoschön wie mit
Flasche hinunterzusteigen über die 20m Grenze.
Fast um die Insel
herum lacht mich als ich so auf 5m bin ein Zacki an. Somit war das
Abendessen gesichert. Kurz darauf treffe ich Andrea wieder und wir
fahren erfreut und verfroren zurück zum Schiff. Wie geplant geht es
dann, es ist fast Mittag, in den Ort. Wir kaufen Brot und eine neue
Luftpumpe fürs Dinghi. An einer Eckkneipe gibt es dann unser
obligatorisches Gyros Pita. Also Gyros Brot. Für uns der perfekte
Mittagsnack. Wer es nicht kennt. Ein Brotfladen mit Gyros vom Grill,
ähnlich einem Döner. Zazicki, Tomaten, Zwiebeln, ein bischen Gewürz.
Halb so gros wie ein Döner aber üblichesweise völlig ausreichend.
Dazu, um den Fang des Tages zu feiern zwei Ouzo.
Dank
Internet in fast jeder Kneipe noch die neuesten Infos von Zuhause
bekommen. Grosser Artikel in der BZ und so. Ts ts ts Sachen gibts. So
tratschen wir uns durch die Mittagspause. Beobachten die Leute
die so ein Tagesdapfer an land schleust und ... bestellen noch ne Runde
Gyros und Ouzo. Puh. Zwei Ouzo sind schon grenzwertig bei Dreißig Grad.
Aber heute ist einfach ein schöner Tag.
Als wir zahlen wollen stellt
uns der Wirt noch jeweils einen dritten Ouzo hin. Upps, ähh Hicks. Kann
ja man ja der dem aktuellen deutsch-griechischen Verhältniss nicht
einfach stehen lassen. Seht ihr doch auch so. Also ich hätte die Pinne
eigentlich nicht mehr in die Hand nehmen dürfen. Aber das Boot ist nur
zwei Meter lang und der Motor ganz klein.
Wir sind heile beim Boot
angekommen und haben uns gleich in die Koje geschmissen. Im Boot ist es
durch meine Isolierei und den Durchzug richtig angenehm. So haben wir
den Mittag verschlafen, am Abend Hafenkino genossen. Die weiteren 10
Yachten mussten ja anlegen und unser noch nicht Fisch Abendessen
genossen. Noch ein Stündchen Gitarre bei Vollmond geklimpert und gut.
Ach ja und eben festgestellt das ich vom Hotel aus mit Wifi (Internet)
bestrahlt werde. Umsonst!
So und nun ihr. War das der perfekte Tag oder nicht?
Montag
der 23.September. Aha, tatsächlich! Wir sind nun mittlerweile in Paxos
angekommen. In Sivota sind wir noch einen Tag geblieben und haben noch
ein bischen geschnorchelt und gefaulenzt. Das hat einer schönen Brasse
leider das Leben gekostet. Was sind wir froh einen gut funktionierenden
Kühlschrank zu haben. Nicht nur für den Ouzo und das Eis, nein, auch
den Fisch kann man hervorragend ein zwei Tage lagern.
Nun sind wir
am nächsten morgen mit halben Wind in zwei bis drei Stunden nach Paxos
rübergefahren. War richtig gemütlich. Eigentlich wollten wir ja auf der
Westseite eine Ankerbucht suchen aber die gibt laut Karte und Führer
nicht viel her. So sind wir dann in Lakka eingefahren. Eine schöne
Hafenbucht im Norden Paxois. Rechts lagen schon zwei Yachten vor
Langleine. Wir daraufhin gerade im Anschluss dazu. Wenn wir Platz haben
machen wir dies im Vorwärtsgang. Anker raus, so an die 20m und warten
das der Bug herumkommt. Dann hält er. Rückwärtsgang und Kette, dann
Dinghi raus und Landleine. Das ganze ist in 15 Minuten erledigt.
Danach
haben wir uns das Örtchen angeschaut. Leider sahen wir nur eine Taverne
neben der anderen. Dafür gabs dann ein Touri Ouzo Meze. Den Rest des
Tages haben wir dann auf dem Boot verdaddelt. Abendessen. Karten
spielen. Ich habe verloren. So ein Mist.
Da die Bucht so schön war,
sind wir noch einen Tag geblieben. Natürlich sind wir auch wieder
geschnorchelt aber leider hatte es viel Seegang ausserhalb der
Ankerbucht so das die Sicht sehr trübe war. So ging mir doch glatt ein
Zacki durch die Lappen. Ich sah in erst am Ende der Luft. Die Höhle in
der er bei meinem auftauchen verschwand hatte zum Glück für ihn einen
Hinterausgang.
Paxi selbst, bzw seine Küste ist einfach als grandios
zu bezeichnen. schroff, felsig, viele Höhlen, irre hohe Felswände und
das ganze setzt sich unter Wasser fort.
Sollte es dort einen Zeltplatz geben wäre das das ideale Schlauchbootrevier.
Denn
Mittag verbrachten wir nach einem Schläfchen mit Wartungs und
Reparaturarbeiten. Zb musste eine Relingsstütze abgeschliffen und neu
lackiert werden. Die war durch Scheuerstellen im Kanal massiv
angerostet.
Am Abend gab es dann Schinkennudeln und die übliche schräge Gitarrenmusik.
Unser
gemütliches Plätzchen wurde über den Tag extrem zugeankert. Ich zählte
an die 50 Yachten in der Bucht. Ich nehme an es lag am übernahmesonntag
für Charteryachten. Zumindest kam eine Flotille mit an die zehn Booten
an.
Als ich am Abend schnell weg war um Eier zu kaufen legte sich
ein Kat an die 10m vor uns vor Anker. Es sah nicht nach viel Kette aus
und ich dachte noch, wenn der Wind auf Südwest geht haben wir den an
der Backe. Und der Wind ging um 2 Uhr nachts auf Südwest und der Kat
kam auf 5m heran. Da schlaf mal einer ruhig.
Am Morgen gings dann
Anker auf um die Westküste abzusegeln. Mit dem segeln wurde es nicht
wirklich was. Der Wind stand leider falsch und war zudem sehr schwach.
Dafür hatte s von der Nacht noch eine gewältige Dünung. So nahmen wir
die Genua wieder runter und machten eine gemütliche Ufernahe
Sightseeing Tour an den Klippen und Höhlen entlang. Paxoi ist ungefähr
7sm lang. In zwei schönen Buchten machten wir Pause und genossen das
fantastisch blaue Wasser. Leider lässt der Fischreichtum hier draussen
zu wünschen übrig. Hätte ich nicht gedacht. Keine der Buchte lud durch
die Dünung und den zu erwarteten Wind zum Übernachten ein so drehten
wir unten um die Südspitze und liefen in Mongonisi ein. einem kleinen
ruhigen (bis auf die Yachten) Hafen. Wir waren gerade das dritte Boot.
Wenn ich nun rausschaue sind es an die zehn Boote eng an eng. Wir haben
uns nun da wir unseren Nachbarboot zu sehr auf die Pelle rückten da
unsere Schwojkreise zu unterschiedlich waren an Land treiben lassen und
haben eine Leine gelegt. Unser britischer Nachbar war hocherfreut.
Eins
noch, als wir vorhin das Südkap umrundet haben, haben wir einen kleinen
Kanal verwendet über den im Elias steht er hätte durchgehen drei Meter.
Aber die Einfahrt. Boahh. Ich glaube ich werde übermütig aber es hat
Spass gemacht. Andrea als Ausguck am Bug und wirklich , wir kamen gut
durch. Was ich allerdings gemacht hätte wenn was im Weg gewesen wäre.
Die Einfahrt war nicht breit genug zum drehen.
Dienstag der 24. September
Heute
war Ruhetag. Wir haben beschlossen durch die Mongonisibucht zu gehen
die wieder an der südlichen Steilküste mündet und dort zu schnorcheln.
Je nach Windsee fliesst ein Bächchen von Nord nach Süd oder anderst
rum. Wir hatten nun in der Minibucht die zur See führt die Dünung gegen
uns. Genau abzählen und dann hinein in die Welle und dann gewaltiges
Tauchkino. Das Meer taucht sofort auf 30 vielleicht 60 Meter. Boaaahh.
Und alles blau. Das kann ich nicht mit Phtos fassen , das sind für mich
zumindest gewaltige Emotionen sowas zu sehen. Wahrscheinlich wie ein
Bergsteiger der seinen Gipfel erreicht.
Das Apres Diving machen wir in der Kneipe 10m hinter dem Boot. Chillig!
Danach kruschteln wir ein wenig am und im Boot. Das war´s . Seliges Nichtstun.
Lakka, Paxoi, Norden der Insel
Anfahrt Lakka, viel Schwell
Andrea fängt an sich wohlzufühlen.
Kleiner Snack, Sorry, eine Geißbrasse.
Ankerplatz Sivota/Mourtos
Das schöne Boot unseres englischen Thunfischers
Der Traum jedes Fahrtenseglers, Bar und Wifi.
Kap Pontikonisi, 10m Luft und dann 30m Wassertiefe.
Das Wrack unter uns. Ein altes Holzfischerboot.
So kennen wir sie!
Der kleine Kanal kurz vor Mongonisi. Skipper erleichtert!
Der Kanal davor. Breit und tief genug??
Die Kanaleinfahrt. Breit und tief genug??
Paxoi Westküste. Eine Bucht imposanter als die andere.
...und gross sind die. Anscheinend im IIWK ein U-Bootversteck der Griechen.
Hafen Lakka. Blick vom Ouzo aus! Wer findet IronY?
Samstag den 28. September. Uns geht immer besser und der letzte Monat ist angebrochen. Hmmmm!
Tja,
was geschah bisher. Mongonisi war die letzte Bucht. Von dort sind wir
nach Gaios gemotort. Zwei Seemeilen haben sich wirklich nicht gelohnt
um die Fetzen hochzuziehen. Nachdem die Bucht leer war sind wir
gemütlich dort rübergetuckert. IImmer eine gute Zeit hier einen Platz
im Hafen zu bekommen. Abends beginnt das drängeln und schubsen. Das
sind Zustände die finden wir unschön und unwürdig.
Wir haben und in
Gaios nach der ersten Nacht da rausgenommen und haben uns am gegenüfer
mit Landleine festgemacht statt wie alle am Kai. Das hat zwei Vorteile.
Es schubst dich am Abend keiner rum weil er unbedingt noch sein 50
Füsser reindrücken will. Wir sind ja nur so ne kleine gelbe Jolle für
den.Und, man hat seine Ruhe. Keiner der einem neugierig vom Land oder
Boot ins Cockpit schaut. So ne Kommunikation wie bei uns früher bei den
Womos scheint es hier ganz wenig zu geben. Ich bin ja nicht gerade
scheu aber auftdrängen tu ich mich auch ungern. Bisher hatte ich nur in
Italien einen netten Kontakt. Komisch, wer erklärt mir das?
Das
beste war ja in der ersten Nacht. Wir waren schon eingeschlafen da
rumpelt es an den Fendern und es drängt sich noch eine englische
Yachtschule in die Lücke. Natürlich war ich dann wach. Grosses Sorry
und so. nun ich ging halt Raus weil die Fender halt doch sehr press
saßen und verholte mich eine Klampe weiter zu Fischerboot. Somit wars
um meinen Schlaf geschehen. Da schlafe ich so schnell nicht mehr ein.
Als es dann endlich soweit weit war kommen die , nein ich sage das Wort
nicht, zurück aus Gaios und grölen kurz und kräftig auf dem Schiff rum.
Ich natürlich wieder wach. Grmmmppff, ich hätte sie können.
Am
Morgen danach haben wir dann rübergemacht wie oben beschrieben...Da
hatten wir dann zwei Nächte Ruhe und keine Hafengebühren. Wir lernen!
Soo,
Gaios, eine typische kleine Touri und Hafenstadt wie mittlerweile fast
alle. Viele Ferrys, Glasbottom, Taxiboats. Viele bunte Ladengässchen,
eine Taverne neben der anderen. Man kennt das. 50m dahinter nichts
mehr. Wir sind da zwei drei mal durchgeschlendert und haben dies
und das eingekauft. Am zweiten Tag haben wir gefragt was so ein Roller
kostet. Ein 50er 18€ ein 125er 24€. So haben wir beschlossen am dritten
Tag eine Runde auf Paxos zu drehen. Das hat vielleicht Spass gemacht.
Eigentlich hatten wir uns ein paar Dinge zeigen lassen die man
unbedingt sehen muss. Na ja, war schwer sich zu orientieren, so sind
wir einfach der Nase lang einmal nach Norden und einmal nach süden und
haben uns köstlich amüsiert. Vor allem nach der Mittagspause mit Ouzo
Meze in dem englischen Hafenpub. Eigentlich hätte ich ja nicht mehr
weiterfahren sollen aber Andrea war ja noch besser drauf. Bis wir im
Süden angekommen waren war das meiste in der Hitze verflogen. Wir
nutzten den Roller noch um das Dinghi aufzutanken und gut war. Auf dem
Heimweg zogen wir noch drei Gyros Pita Paketa (to Go) machten noch
einen fetten griechischen Bauernsalat. da die Solarpanels in unserer
Abwesenheit gut gearbeitet hatten gabs noch Eis für zwei Caipis.
Nun sagt mal. Was will man(n) meer.
Abends zuvor gabs übrigens Cocque au Vin.
Geht ganz einfach.
Wir
nehmen zwei grosse Hähnchenschenkel. Die werden beidseitig scharf in
der Pfanne angebraten. Danach mit Salz und Pfeffer gewürzt.
Zwischenzeitlich schäle und viertel oder achtel ich 4-5grosse rote
Zwiebeln. Wenn da auch Kartoffeln und ein zwei Karotten.
Zerquetsche 4-5 Knoblauchzehen. Das dann ab in die PPFanne und
mit Rotwein abgiesen bis die Hähnchen zur Hälfte drin schwimmen. Noch
ein zwei Löffel Brühe mit Wasser anmischen und dazu. Origano oder KdP.
Wir hatten von der letzten Burgbesichtigung noch Zitronentymian. Bei
bedarf noch etwas Wein nachschütten. Das wars. Die Wartezeit nutzt man
um die Weinflasche zu leeren.
Nach einer guten halben Stunde ist das ganze durchgeschmort und schmeckt fantastisch.
Ein
anderes Rezept der letzten Tage ist typisch Griechenland für uns. Mir
kam vor einigen Jahren die Idee den Spitzpaprika den man hier überall
bekommt mit Feta und Kräuter zu füllen und in der Pfanne zu braten.
Schmeckt hier am Strand fantastisch. Am besten mit einem kalten
Mythos. Andrea hatte in Mongonisi die Idee den Feta mit gekochtem Reis
zu strecken. Hmmm, da kam der Geschmack des Feta noch viel besser raus.
Aber nun wieder ernsthaft , der Törn.
Ja,
wir sind heute ernsthaft bis zur Hälfte von Antipaxoi durchmotort.
Starke 4 Seemeilen. Dann haben wir so eine schöne Bucht gesehen das wir
spontan die Tagesreise abgebrochen haben undhier geblieben sind. Ich
schreibe da garnichts drüber, ich stell wenns geht ein Bild rein.
Bis
Morgen Mittag soll der Wind von der anderen Inselseite kommen, so
sollten wir heute Nacht ruhig liegen. Morgen geht es dann nach Parga
rüber. Der Wind soll auf Süd drehen. Das wäre perfekt. Allerdings
bringt dieser Südwind Montag erstmal schlechtes Wetter mit etwas
stärkerem Wind und Regen. Mal schauen. Wir liegen da in einer rundrum
geschützen Bucht wo wir Madi treffen werden.
Traumbucht auf Antipaxi
Freitag
der 4. Oktober. Da habe ich mir dieses mal viel Zeit gelassen um zu
berichten. Ja, wir schwimmen noch und noch immer in der Bucht bei
Parga. Ormos A.Ioannou. Nach einer gemütlichen Überfahrt von knapp drei
Stunden von Antipaxi sind wir hier angekommen und die kleine Bucht in
der grossen Bucht war frei. Beeindruckend war die Einfahrt in die
Bucht, da hier mittendrin, die Ormos Ioannou hat einen Durchmesser von
ca. einem Kilometer, eine riesengrosse Süsswasserquelle zu Tage tritt.
Es sieht aus wie ein riesiger Wirbel von hundert Meter mitten in der
Bucht. Wo es an die Oberfläche tritt, ist das Wasser spiegelglatt,
danach wirds kabbelig. Es sieht fast so aus wie in der messinischen
Meerenge. Wir haben uns dann wie üblich ganz ans Ende der kleinen Bucht
verankert und zwei Landleinen gezogen. Diese Nacht war dann auch noch
ganz ruhig. Denn nächsten Tag haben wir dann wieder mal ganz gemütlich
gemacht. Bis zum Nachmittag.
Ich nenne das folgende mal Sturmwache.
Gegen
nachmittag ziehen die angekündigten Wolken auf und verdüstern den
Himmel schon früh in eine Abendstimmung. Der Wind frischt durch die
hohen Hügel um uns herum nicht aus Süd auf sondern über die Bucht eher
aus Ost. Ein Kilometer Wasserfläche reichen aus uns den Ankerplatz sehr
ungemütlich zu gestalten. Ich liege noch in der Koje und lese im auf
und ab der Vorschiffs meinen Roman. Im Sinn habe ich jedoch die ganze
Zeit den Anker der eigentlich im Seegrass liegt. Ich hatte in zwar
tauchenderweise tief ins Wurzelwerk gedrückt aber ich habe schon seit
meinem ersten Ankermanöver nicht wirklich vertrauen zu der Chose. Also
stehe ich auf und bespreche mich mit Andrea und wir legen einen zweiten
Anker aus. Dazu muss die zweite LAndleine eingeholt werden. Ganz lustig
bei den Wellen anzulanden. An diese schäkeln wir dann die 10m
Ankerkette und den Danforth Anker. Diesen Packe ich dann ins
Beiboot und bringe in 45 Grad vom ersten Anker aus. Zehn Meter Ketter
20 Meter Leine, fünf Meter Wassertiefe. Zur Sicherheit tauche ich
auch da mal runter und drücke mangels Maschinenkraft den Anker tief in
den dortigen Schlick.
So meine ich also Ruhe zu haben bis Andrea
kurze Zeit später meint, die Felswand Steuerbord käme doch bedenklich
nah. Tatsächlich, die Landleine war durch den Wasseranstieg des Windes
unter Wasser geraten und in der Brandung aufgeschwommen. Also nochmal
raus mit dem Bootchen und die Leine an einen Baum gebunden. Jetzt war
aber gut, mehr konnten wir nun nicht mehr tun.
Durch die leserei in
der Koje und vermutlich zu wenig Essen am Nachmittag war mir
mittlerweile und das nach über zwei Monaten auf dem Boot fast schlecht
geworden. Zumindest hatte ich so ein komisches Gefühl in der
Bauchgegend. Andrea errettete mich daraus in dem sie ein ordentliches
Abendessen kochte und siehe da, der kranke Seemann erwachte wieder zu
leben.
Das Wetter allerdings hielt weiterhin an, so entschloss ich
mich heute Nacht auf der Skipperkoje vorne zu übernachten um
nötigenfalls schnell eingreifen zu können falls Anker oder Tiefenalarm
anschlagen.
Es sollte nicht dazu kommen. Das Wetter mässigte sich
und unsere Massnahmen hielten. Tatsächlich bekamen wir die Anker vor
zwei Tagen fast nicht aus dem Grund.
Dienstag Morgen rief uns dann
Madi an das sie in Igoumenitsa angekommen waren. Drei Stunden später
holte ich Madi, Milan und Tom vom Strand ab. Zum eingewöhnen zog auch
gleich eine Gewitterschauer über uns als wir ins Beiboot stiegen.
Einer
war natürlich Gewitter hin oder her absolut begeistert und das war
Milan. Drrrrrrrrr macht der Motor des Beibootes. Das ist Milans Welt!
Der
Rest der Tage war eigentlich ganz gewöhnlicher Urlaub am Strand, Parga
besuchen, Essen, tratschen, Milan beschäftigen. Oder ich glaube es ist
eher so das uns Milan beschäftigt.
Heute Mittag gehen Francoise und
Markus in Ancona an Bord der Fähre. Morgen wird es dann fast so wie vor
Jahren sein. Alle am griechischen Sträneden. Als wir nach Parga fuhren
und Andrea und ich hinten in der Feuerwehr saßen meinte Madi schon,
fast wie früher nur das wir jetzt hintendrin sitzen.
Ankunft!
Drrrrrrrr....Oma gib Gas!
Das dicke Ende kommt noch!
Mittwoch
der 9.Oktober und wir sind in Preveza. Das Wetter ist schxxxx aber wenn
ich das Wetter auf der deutschen Wetterkarte sehe jammern wir hier auf
hohem Niveau. Ja das Wetter ist hier unüblicherweise mittlerweile sehr
instabil. In Parga /Ormos Ioannou hat uns zum zweitenmal innerhalb
einer Woche der Regen erwischt. Es hat nur noch 25 Grad und nachts so
um die 16 Grad. Es macht bei dem Wetter nicht wirklich Laune zu baden.
Allerdings wenn dann die Sonne zwischendrin rausschaut ist schnell
wieder Sommer auch wenn die Griechen hier schon mit Fellstiefelchen
rumlaufen.
Frossi und Markus sind mittlerweile auch hier angekommen
und wir veranstalten hier am Platz das grosse Familientreffen. Sonst
ist ja auch niemand mehr da. Die Kantina hier am Strand macht nur noch
sporadisch auf und wir erwischen einen lauen Abend fürs Familienessen
dort. Milan ist natürlich der Renner dort. Jeder will in auf den Arm
nehemen und verwöhnen. Irgendwie kennen wir das doch noch von Madi vor
20 Jahren ( siehe Griechenland 1992).
Wie gesagt das Wetter wurde wieder schlechter und
der Süden versprach schnellere Wetterbesserung , sodaß wir uns schon
nach zwei Tagen wieder trennen. Die Kinder werden mit GPS Daten der
schönsten Plätze versorgt und jeder geht seiner Wege.
Montag
Morgen starten wir mit der Wetterprognose starker Regen und 2-3er
Ostwind. Unser Ziel ist Lefkas. Für uns zeigt sich schnell das schaffen
wir nicht. Der Wind frischt auf , die anfängliche Dünung aus West
bekommt Schaumkronen und das ganze bläst uns direkt auf die Nase.
Ausser grossen Fischtrawlern ist kein Boot zu sehen. Bis Levkas sind es
ca 25 sm und es sind nur zwei Häfen als Anlegemöglichkeit an der Küste.
Preveza ist mit 22 sm auch keine Alternative. Der Hafen Lykia wird als
schwierig bezeichnet da der gerade vorherrschende Wind in die Einfahrt
steht. Elias wie Cornell raten ab. Dann wäre viel weiter noch Mytikas,
ein ganz kleiner Fischerhafen. Gerade auf Höhe Lykias wird das Wetter
am schlimmsten und wir beschliessen bevor wir nach fast drei Stunden
Fahrt abdrehen einen Blick auf den Hafen zu werfen. Tatsächlich ist die
Einfahrt nicht zu erkennen. Weder Karte noch Plotter helfen weiter. Das
stimmt irgendwie alles nicht mehr. Wir fahren eine halbe Seemeiler
weiter weil wir den Hafen einfach nicht erkennen können aber das
entpuppt sich als kleines Kap. Also wieder zurück und ganz vorsichtig
einkreisen. Die Sicht ist schlecht und unsere Brillen dauernd voll von
Gischt. Aber, langsam scheint sich ein Bild zu geben. Ganz an die Küste
geklebt existiert eine Einfahrt. Allerdings wie auf Karte und Plotter
erkennbar Untiefengesäumt. Andrea steht am Bug und peilt die See auf
Felsen, und trotzdem fahre
mitten über die fünf Meter hohen Wellenbrecher. Zumindest laut Plotter.
Der Plotter liegt einfach mal 0,2 sm daneben. Das sind 360m. In so
einer Situation ziemlich unangenehm. Im Hafen dann alles easy. Dieser
ist fast leer und wir legen nach einer Erkundungsrunde am Kopf der Mole
an. Da ich nicht sicher bin ob wir so liegen können oder einen Fischer
stören, laufe ich zum einzigen Menschen hier im Hafen der gerade auf
einem Trawler arbeitet um zu fragen. Der antwortet mir im passablen
deutsch, wenn ich nur so griechisch könnte, ich soll dort lieber nicht
anlegen, der Wind sei schlecht und man läge unruhig. Der hat unsere
letzte Nacht in Ioannou nicht erlebt. Er führt mich auf die Leeseite
der Mole zeigt mir Leinen der Moorings und meint sein Fischerboot sei
gerade draussen, ich soll doch die nehmen. Boahhh, da sage nochmal
einer die Griechen seien schlecht auf uns zu sprechen. Das passiert uns
andauernd.
Auf so einen tollen Anleger trinken wir einen. Wie es der
Zufall will ist gerade über diesem kleinen unscheinbaren Fischerhafen
gerade ein Gebäude, eine Cafe/Bar/Fischtaverne. Also, was gibts da,
Ouzo Meze. Das erste Fischmeze unseres Urlaubes. Ein Tellerchen
gekochten Tintenfisch in Olivenöl. Sooo Fein, daß wir gerade Hunger
bekommen. Also mit dem Wirt diskutiert, der bringt uns die Karte aber
was wir eigentlich wollen ist nicht drauf. Irgendwie erkläre ich mich
so das er einen Teller mit allen möglichen feinen Sachen aus der Küche
bringt. Fisch und Gemüse und alles frisch zubereitet. Das beste war
noch, das ganze für 7 €.
Also Kopf voll vom Ouzo, Bauch voll vom
Fisch und ab in die Koje. Abends gabs dann nicht mehr viel zu essen
;o). Da kommt wieder das Sprichwort zur Geltung Umwege erhöhen die
Ortskenntniss oder wie Andrea sagt, den Horizont.
Am
nächsten Tag
geht es früh wieder weiter in der Hoffnung vor den grossen Wellen in
Levkas anzukommen. Nun ist mittlerweile die Wettervorhersage im
Wetterlabor da oben angekommen, der Ostwind steht, heisst Landwind und
dadurch wenig Wellen. Der Wind ist frisch und ich ziehe erst garnicht
die Genua hoch. Also an den Bug, Genua runter, mit der Fock wieder vor
und hoch mit. Die Böhen zwischen dem Wind lassen uns zu der
Entscheidung kommen das die Sturmfock das bessere Segel ist. Also
wieder vor Fock runter und Sturmfock rauf. Hier im Bericht ein paar
Worte, vorne am Bug eine Viertelstunde Knochenjob. Schön das Andrea an
der Pinne sitzt. Diese Manöver alleine waren immer der Horror.
Damit
alles passt bekommt das Gross noch das dritte Reff, das hatte ich
gerade vor ein paar Tagen fertiggestellt. So sausen wir mit 5kn ganz
leger mit viel Segelspass nach Preveza. Lefkas hatten wir während der
Fahrt für später beschlossen. Nun liegen wir in der Marina am Zentrum.
Als wir die übliche Erkundungsrunde drehten sprach uns einer der Crew
dort an. Meine Frage war natürlich wieviel das kostet. Wir wollten ja
am Stadtkai anlegen. Als die ruhigere Marina dann 10€ kosten sollte
haben wir spontan angelegt. So liegen wir mittendrin und trotzdem ohne
Fleischbeschau.
Nach so einem schönen Segelmorgen hat man (und Frau)
ja Hunger. Also wollten wir einen kleinen Snack zubereiten. NAch einem
tiefen Blick in die Kombüse wurde dann ein fettes englisches Frühstück
draus. Backed Beans, stand noch auf der Spüle die Dose, Speck,
Spiegeleier und als Würstchenersatz scharfe Chorizoscheiben in der
Pfanne geröstet. War doch angemessen oder.
So, jetzt hole ich noch Eis aus der Kühle und zum Canastaspielen mit Andrea gibts noch zwei Ouzo.
Samstag
der 12. Oktober. Wir liegen im Stadthafen von Lefkas. Endlich scheint
die Sonne wieder den ganzen Tag. So langsam reicht das auch mit den
Stürmen und Regenschauern.
Wir sind zwei Tage in der Marina in
Preveza geblieben da es dort so nett war. Stadtbummel, Marinachecking
und Wartung am Schiff. Es ist erstaunlich das wir die ganzen Jahre nie
in Preveza eingekehrt sind. Eine nette lebendige Stadt. Natürlich die
Edelmeile am Hafen und quer durch die Stadt aber dazwischen das
richtige Leben. Am zweiten Tag war auf dem Schiff Öl und Filterwechsel
angesagt. Hier was geschmiert, dort was angezogen, so ging der Tag
ruckzuck rum. Andrea war in der Zeit noch Proviant einkaufen und kam
mit einem riesen Rucksack feinen Sachen zurück.
Am Morgen der
Abfahrt, wir waren gerade am frühstücken, trieb eine tote Caretta,
Seaturtle, am Schiff vorbei. Sie war sicher 70cm lang und war fast
nicht auf den Rücken zu drehen so schwer war sie. Äusserlich war sie
völlig unverletzt. Der Marinero meinte sie hätte sicher Kunststoff
gefressen und sei daran verendet. So schade!
Anschliessend wollten
wir also "schnell" nach Levkas. Das sind ca. 8 sm. 2 Stunden Fahrt
maximal. Vorher holten wir noch einen Ersatzimpeller in der Cleopatra
Marina gegenüber. Dann gings los. Erst ein flotter Wind gegenan. Das
motorten wir erst mal da es über eine betonnte Rinne ging. Nach einer
Meile dann dreht der Wind ein und bläst schräg von vorne, etwas stärker
noch als eben. Also Fock hoch. Das reicht erst mal, schon liegen wir
auf der Kante. DAs ganze Manöver machen wir als gerade ein Schiff der
griechischen Seeuntersuchung vorbei fährt. Die halbe Crew hängt an der
Reling und amüsiert sich. Andrea locker mit Top an der Pinne und ich
aufzugfahrend am Bug die Fock bändigend. Mal die Füsse im Meer dann
wieder 2m über der Wasserfläche. Irre.
So ziehen wir mit mächtig
Speed bis ans Ende der Bojengasse. Der Wind gibt wieder etwas Gas. Also
ziehe ich den Einteiler an und die Schwimmweste um die Fock wieder zu
bergen den anschliessend drehen wir in den Wind um ca 6sm nach Levkas
zu motoren.
Stellenweise haben wir nur noch 2 kn drauf. Welle und
Wind waschen uns kräftig auf. Tja der Wetterbericht hatte 2-3er Wind
angesagt. Knappe drei Stunden später standen wir vor der Brücke,
allerdings waren wir vorher um den Tag zu krönen noch auf einen Felsen
aufzulaufen. Ein dumpfes Klonnnnnng durchschalte den Rupf. Peinlich
peinlich. Beim einlaufen in die verschachtelte Einfahrt nahm ich die
falsche Seite der roten Bojenreihe. Also ganz normale Fischerbojen. Auf
keiner meiner Karten verzeichnet. Es war mir völlig unklar welche Seite
zu nehmen war. Die andere sah aus wie wenn sie ein Flach der Sandbarre
kennzeichnen würde. Also , voll zurück, nix, voll Backbord voran, nix.
Also muss der Skipper ins Wasser, der hat es ja auch verbrochen. Mein
Gewicht reichte dann aus um 1cm Wasser unter den Kiel zu bekommen.
Glück gehabt. Was lobe ich mir meinen Stahlrumpf den ich zusätzlich
damals mit einer ein Zentimeter dicke Platte ersetzt habe.
Unser
Zeitplan war ja bereits völlig durch den Wind als wir vor die
Brücke einlaufen, die zur vollen Stunde immer öffnet. Und was
soll ich euch sagen, wir kommen um die Ecke und die Sirene ertönt und
das Brückchen schwenkt höfflich für uns zurück.
Aber glaubt nicht das die Peinlichkeiten schon rum sind.
Der
einzige frei Platz liegt quer zu auch hier im Hafen sehr starken Wind.
Zum Glück ist der Platz an den wir wollen seeehr breit . Andrea mit
Heckanker bereit, wirft ihn und springt an den Bug. Ich übernehme
Heckankerleine, Pinne und Motorsteuerung. Alles zu schaffen wenn ich
nicht steuern müsste wie ein wilder. Ich lege eine Tick zu spät
Rückwärts. So hinterlässt Irony wieder mal ein Andenken an einer
Kaimauer. Sagte ich schon mal das ich mich über mein Stahlboot freue.
Das wichtigste ist aber das das Boot stabil liegt. Wir liegen zudem in
Lee eines 50 Fuss Schiffes und am Abend drückt sich noch ein anderes
50er Boot in Lee. Wir liegen wie in Abrahams Schoß.
Heute hatte ich
den halben Tag noch Arbeit. Beim Filterwechsel habe ich wohl die
Rücklaufleitung falsch berührt und das Boot roch nach Diesel. Da ich
zwei verddächtige Fehlerquellen hatte schickte ich Andrea in Stadt ne
Schelle und einen Kupferdichtring zu besorgen. Der Kupferring kostete
über eine Stunde rumfahren. Genau den brauchte ich dann doch nicht ;o)
So
sitzen wir nun in der warmen Abendsonne bei sicher 25 Grad und warten
auf Ernst unseren Freund und Nachbarn , der gerade im Flieger nach
Preveza sitzt. Er wird uns die letzten 10 Tage begleiten.
Samstag
den 19. September. So ein Mist wie schnell die Zeit vergeht. Schon
wieder eine Woche rum. Die vorletzte! Wir sind auf dem Weg zu den
Strophaden.
Die Woche mit Ernst verlief gemütlich bis stürmisch. Das
liegt nicht an unserer Beziehung sondern am Wetter. Von Lefkas sind wir
gemütlich bei bestem Wetter aus dem Kanal motort und haben erst mal ein
bischen Einweisung gemacht. Dem folgte eine kleine Mittagspause in
einer schönen Bucht keine 5 sm von der Kanalausfahrt. Allerdings musste
der Anker dort auf 12m fassen. Dreimal haben wir es versucht bis er
endlich griff. Dann sind wir SO wärts um die Ecke und haben uns in
einer kleinen Bucht verankert. Wie ich den Anker so tauchenderweise
prüfe, schaut mich doch glatt ein Oktopus aus einem versenktem Reifen
an. Tja, schade um in aber er schmeckte gut.
Am nächsten Morgen,
wieder bestes Wetter, wieder Flaute, na ja fast. Der Wind kam von
achtern und endlich hatten wir Gelegenheit den Spi zu testen. Dazu
musste allerdings alles vorbereitet werden. Unter anderem war beim
ersten Spiversuch auf dem Weg nach Korsika der Spibaumcontroller
gerissen. Dessen Rolle befindet sich in ca 4m Höhe am Mast. Da hinauf
musste Ernst, die neue Leine durchfädeln. Dazu wurde er in die
Schwimmweste gepackt und an ddas Grossfall gebunden. Über die
Leinenführung am Mann lasse ich mich mal nicht aus. So wurde er dann
über die Winsch hochgekurbelt. Beim zweiten Mal klappte es dann auch
mit dem durchfädeln. Kurz darauf stand der Spi dann auch in seiner
ganzen Farbpracht. Wir waren nun wirklich der Farbkleks weit und breit.
So zogen wir mit 2 kn bis nach Nidri. In den Tropne würde man sagen
diese Bucht ist ein Hurricanehole. Dort liegen massen von Booten vor
Anker um zu überwintern. Manche schön, andere total verranzt.
Eigentlich
wollten wir am Nachmittag schnell einen Frappe trinken gehen. Der
Hafenrundgang zog sich so in die länge, da wir bei einem
Gebrauchtteilehändler für Boote hängen blieben, daß aus dem Frappe ein
Ouzo wurde. Übrigens lag bei dem Teile Händler ein Bukh Getriebe. Wir
überlegten schwer ob wir es kaufen sollten. Bei genauen hinschauen und
testen ging an dem auch nicht mehr viel.
Nächster Tag, nächstes
Ziel. Ja wir haben mittlerweile einen Zeitplan. Frikes war der geplante
Hafen. Unter Motor verliessen wir Nidri, hangelten uns an der Westküste
Meganisi entlang und bewunderten dort die fantastischen Höhlen.
Allerdings war der Sinn dieses Kurses In eine Winddüse zwischen den
Inseln zu kommen. Nix, nach einer Mittagspause in einer gewaltigen
Einbuchtung war dann aller Wind weg. Also wieder nix mit segeln. Abends
in Frikes war dann gerade der Platz noch frei an dem Madi und ich vor 8
Jahren mit der Condor lagen.
Nächstes Ziel und Sturmloch sollte
Fiskardo auf Keffalonia werden. Es zog ein Nordweststurm auf vor dem
überall gewarnt wurde. Windfinder hatte den schon eine Woche lang im
Programm.
So planten wir einen gemütlichen Hafentag zu verbringen.
Noch stand Ostwind an und wir Segelten in kürzester Zeit nach Fiskardo,
sodass wir beschlossen weiter nach Sami zu fahren. Ein flotter Ostwind
kam uns entgegen also unter Motor noch schnell 10 sm machen. Hm hm,
denkste. Drei Seemeilen vor Sami verschwand der Ort erst unter einer
schwarzen Wolke dann hinter einer grauen Wand. Und diese Wand kam auf
uns zu. Andrea meinte vielleicht wäre es Sinnvoll die SWegelsachen
anzuziehen. Ich hatte gerade Pause und tat dies um Ernst abzulösen der
an der Pinne war. Meine Kappe war noch nicht ganz aufgezogen da ging
ein Wolkenbruch Sintflutartig über uns nieder. Sicht Null, Klamotten in
zwei Minuten durch, nur noch gut als Windschutz. Das vorher rauhe mehr
mit brechenden 50-100cm Wellen war schlagartig spiegelglatt durch den
Niederschlag. Genau Niederschlag ist genau der richtige Begriff. Wir
wurden niedergeschlagen von der Wucht des Wassers von oben. Sowas habe
ich noch nie erlebt. Ich verlor kurzzeitig völlig die Richtung und
musste mich mit Hilfe des Navi neu einstellen. Irre. Nach einer halben
Stunde taucht Sami wieder auf, die Sonne scheint als ob nichts gewesen
wäre. Hinter uns eine Pechschwarze Wand aus Wolke und davor kommt ein
Regenbogen zu Vorschein.
Der Hafen von Sami ist so gut wie leer und
wir gehen längsseits zur Hafenmauer. Da die West zu Ost liegt, denke
ich das ist der besten Schutz gegen den folgenden Sturm, der sollte ja
noch kommen. Elias und Cornell bezeichneten den Hafen als gut
geschützt. Ihr ahnt schon, er war es nicht. Der Wind frischte wier
angekündigt in der Nacht aus NW auf. Gerade über einen Kamm Kefalonias
der 45 Grad von der Hafeneinfahrt lag. Ab 12 stand 50cm Schwell im
Hafen. Es ging hoch und runter am Kai. In die Vorleine , in die
Heckleine, jede Minute. Nicht nur wir, auch die drei grossen Yachten
vor uns tanzten einen Höllenritt. Man sah sich öfters diese Nacht. Kurz
vor Morgengrauen sprang ich wieder mal an Deck und Sah die Bugreling
30cm ausserhalb des Bootes stehen. Hähhh. Die Vorleine hätte sie vorne
brechen lassen und rausgebogen. Das bieg ich mal wieder gerade dachte
ich und hatte anschliessend den halben Bugkorb in der Hand. Nun hatte
ich aber die Nase voll. Alle an Bord waren völlig übernächtigt. So
entschloss ich mich den Heckanker mit dem Dinghi auszubringen und das
Boot nur noch mit dem Bug an die Kaimauer zu legen. Mit viiieeel
Abstand. Wir konnten den Anker auch mit der Winsch eingraben und
endlich gab es auf dem Boot keine Schläge mehr.
Mit den Wellen von
der Seite war es zwar immer noch sehr unruhig aber wir dösten und lasen
(die magenfesten) uns durch den Tag. In der Nacht war dann endlich
Ruhe. Und wir dachten wir haben einen ruhigen Hafentag. Eigentlich
wollten wir mit Rollern die Gegend erkunden.
Nächstes Ziel Zakyntos.
Perfekter
Wind bis ans Ende von Kefalonia. Gross auf, Fock ausgebaumt. Schöne
Fahrt und Sonnenschein. Auf einmal läuft Andrea´s Angel los. Die hat
schon 10000 Meilen drauf und es hat noch nie was gebissen. Sicher ne
Tüte denke ich. Bis der Fisch springt. Ne grüngelbe Tüte habe ich no
nie springen sehen. Motor aus, Segel auf und möglichst viel Fahrt raus.
Als Andrea denn Fisch ran hat erscheint ein 70cm langer , ich weiss
nicht mehr wie er heisst, neben dem Boot.Ich habe nachgelesen, eine Goldmakrele. Da ich glaube das er zu
schwer ist um in mit der Angel reinzuholen, steige ich ins Beiboot und
versuche in zwei dreimal zu fassen und dabei macht er sich davon. Ich
glaube Andrea wird mir das nie im Leben mehr verzeihen.
Mittlerweile
waren wir ans Südende gekommen und es stand die Überfahrt nach Zakyntos
an. Bei der letzten Fahrt mit Madi hatte mir hier drei Meter hohe
Wellen und die kleine Condor die wir nicht gerefft bekamen. Diesmal
schien es ruhig zu werden. Andrea verholte sich in die Bugkoje und
Ernst und ich holten die eben geborgene Fock wieder hoch weil ein
kleines Lüftchen aus NW kam. Und es kam noch mehr und mehr und wieder
hatten wir die drei Meter Wellen und es wurde lustig. Andrea kam auch
bald wieder aus der Koje. Sie meinte sie hätte durch die Fenster ins
Meer sehen können und es mache gewaltige Schläge da drin.
Es ist auf
jedenfall ein Unterschied ob man mit 800 Kilo oder 5 Tonnen durch so
ein Wetter fährt. Ich staune heute noch mehr wie damals, das wir das mit
der Condor gemacht haben.
Gleich im Norden Zakyntos bei den blue Caves sind wir dann in einen leeren Hafen Nicolaou eingefahren.
Nun
war basteln angesagt. In Sami hatte ich mir noch 20mm Schrauben gekauft
die vom Durchmesser in die Rohre des gebrochenen Bugkorbes passten.
Beim genauen betrachten des Bruches erkannte man das die Werft
tatsächlich 5 cm an den Bugkorb unten angeschweisst hatte und
zwar liederlich. Und genau dort war es gebrochen. Nicht vorstellbar
wenn dies beim bergen oder setzen bei Sturm passiert wäre. Wie oft
hatte ich mich da angelehnt, gehalten oder noch schlimmer gesichert.
Die Enden wurden nun sauber geflext, die Köpfe der Schrauben abgeflext,
alles angerauht und mangels Schweissgerät mit angedicktem Epoxi die
Bolzen in die Rohre eingeklebt. Hält nach einer Nacht aushärten wie
Sau. Mal beobachten.
Montag der 28.10 und ich nehme es vorweg, wir sind wieder zuhause. Aber ich will euch noch die letzten Tage erzählen.
Von
Nicolao ging es an Zakinthos weiter Richtung Strophaden. Erst wenig
Wind, gut für die Genua. Dazwischen quitschte noch die Welle und beim
nachfetten stellten wir fest das im Spender kein Fett mehr war. Also
musste die Fettspritze wieder befüllt werden. Was für eine Schweinerei.
Allerdings gab die Welle nicht wirklich Ruhe, nur die Art des
Geräusches änderte sich. Erst als ich nach einer Stunde voll zurück
machte verschwand das Geräusch dauerhaft. Hm, was war das?
An
Zakinthos vorbei frischte der Wind dann endlich auf und wir segelten
hoch am Wind auf einem Strich nach den Strophaden. Alle Tricks
vom Jollensegeln wurden angewandt um noch dichter zu schoten. Die
Fock wurde mit Hilfe der Luvschot noch 10cm rangenommen, das Groß mit
einer Hilfsleine auf dem Traveller ganz nach Luv gezogen. Alle Mann und
eine Frau auf die hohe Kante. Hei, hat das Spass gemacht.
Am Abend,
genau zum Sonnenuntergang, kommen wir dann gegenüber der Klosterinsel
auf dem Ankerplatz an. Durch den "Speed" hatten wir es doch tatsächlich
noch im Tageslicht geschafft. Glasklares Wasser dort und es war
nicht erkennbar wie flach es dort war. Der Kopf sagte 3 Meter das Lot 7
Meter. Beim einfahren rauscht auch noch die Angel los die wir vergessen
hatten. Natürlich Fehlalarm durch Grundberührung und ich musste die
Anfahrt wieder Rückwärts raus um die neue Angelschnur nicht
abzureissen. Das hatten wir schon in Nidri.
Aber am Schluss waren
wir ordendlich verankert und konnten uns dem Anleger und Abendessen
zuwenden. Im Westen Abendrot und im Osten ging der Vollmond auf.
Traumhaft.
So beschlossen wir dort einen Tag zu verbringen. Ohne Zeitnot wäre ich sicher eine Woche geblieben.
Am
nächsten Morgen sahen wir unter dem Boot einen grossen Anker der mir
bis zur Brust ging mit 2m langer Kette, jedes Glied handgross. An den
band ich dann noch das Heck an.
Andrea und Ernst gingen dann die
Insel erkunden, ich nahm das Dinghi und erkundete den als Hafen
zitierten Ankerplatz auf der anderen Seite des Inselchens. Allerdings
wäre die Einfahrt schon durch Felsriffe sehr tricky gewesen so das wir
dies für einen Tag erst mal liesen zudem der Ostwind wie angesagt durch
den Südwind abgewechselt wurde und es wieder topfeben wurde.
Allerdings waren die Felsriffe zum schnorcheln fantastisch. Allerdings
auch hier eher wenig Fische und das über 30sm vom Festland. Das hatte
ich nicht erwartet. Am Abend packte ich dann doch noch meinen dünnen
Tauchanzug aus das ich bisher nach jeden Tauchgang mich erstmal ne
halbe Stunde warmzittern musste. So hatte ich eine Schnorchelgang von
zwei Stunden und mangels zittern auch einige Treffer.
Leider mussten wir am nächsten Morgen diesen schönen Platz verlassen. Das Urlausende rief.
Halber
Wind aus Nord der über Mittag leider etwas einschlief schob uns
wiedermal gegen das festland. Ab Maratopoly dreht sich der Wind leicht
hinter uns und frischte wie angekündigt auf. So wurde es zum letzten
Mal noch ein unruhiger Ritt vor den Wellen her. Um die Sache etwas zu
beruhigen nahm ich den Motor zu Hilfe um mit den Wellen zu gehen
statt sie andauerd unter dem Boot durchlaufen zu lassen. Das beruhigte
das Steuern erheblich.
Toll war dann am Schluss die Durchfahrt an
der Insel Pylos vorbei. Geschätzt eine Durchfahrt von 50m zwischen zwei
sicher auch 30m hohen Felswänden. Gigantisch.
Während wir also in
die Navarinobucht Richtung Pilos einlaufen und wir mit Segel bergen und
Fendern beschäftigt sind kommen von Steuerbord zwei richtig grosse
Motoryachten dich aufeinander an. Ein Blick auf den Hafen lässt mich
ahnen das dieser voll sein könnte. Leider hatte ich schon zu viele
negative oder eher gesagt unseemänische Erfahrungen mit dem Bootstyp
als daß ich auf deren Handzeichen und gegröhle gross achte. Ich
dachte mir wenn die sich noch in den kleinen Hafen drücken ist da Ende.
Allerdings wunderte ich mich ja schon ein bischen über das viele
schwarz oder blau ihrer Bekleidung. Also Oma Bukh mächtig eingeheizt
und als erste im Hafen. Oha, ein grosses Tam Tam dort und ich wurde von
den anwesenden aufgefordert gleich vorne im Hafen anzulegen. Nun ja,
was sollte ich tun. Gerade angelegt kommt das Gespann nebeneinander in
den Hafen, das eine im Schlepp des anderen und die Bekleideung waren
Uniformen der Wasserpolizei. Upps. Die hätten ja auch funken können
denke ich. Natürlich rufen sie mir zu das ich mich verlegen soll und
zwar auf den Platz auf den ich ja eh hinwollte am Anfang. Kaum
abgelegt, alles wieder rückwärts , ne sie fahren doch irgenwo anderst
hin im Hafen. Also , alles nochmal und immer freundlich lächeln, ich
will ja in dem Hafen überwintern.....
Die Auflösung dieswer ganzen
Geschichte war dann das die Hafenpolizei oder wer auch immer dieses
geschleppte Boot aufgebracht hatten mit über 120 Flüchtlingen die wohl
nach IItalien wollten. Dementsprechend gross war auch die Aufregung im
Hafen. Und dann kommt noch so ein kleiner gelber Kahn dazwischen. Die
nächsten Tage war dann auch entsprechen Auflauf rund um dieses Boot
welches gerade zwei Liegeplätze weiter lag. Hafenkino vom feinsten, ja,
wenn der Hintergrund dazu nicht so bedrückend wäre. 127 Menschen auf
einer 12 vielleicht 15 Meter langen Luxusyacht die vielleicht für
10 Menschen gebaut ist. Das müssen Verhältnisse gewesen sein.
Nun,
unser Leben ging weiter. Durch Francoise, die hatten wir auf erkundung
geschickt, hatten wir erfahren das der Tauchshop sich um die
Liegeplätze kümmern würde. Nur stellte sich am Folgetag heraus nur für
die Wasserliegeplätze. Die Plätze an Land mache der Kranwagenbesitzer.
Alles kein Problem, hier hast du die Nummer, meistens ist er hier in
der Stadt, das ginge schon. Ein Telefondrama begann. Nach zig Anrufen
ohne Kontakt bekam ich besagten Vasili endlich ans Handy und er wolle
in zwei Stunden kommen, was ich guter Deutscher natürlich glaubte.
Machen wir es kurz, zweieinhalb Tage später erschien er , nicht wegen
uns, im Hafen und meinte er hätte Arbeit gehabt und hätte nicht
telefonieren können...kein Kommentar.
Mir brannte die Tage natürlich
der Kittel und ich war sicher kein angenehmer Mitmensch für Frau und
Kinder die ja alle da waren um das Schiff Wintertauglich zu machen.
Ab
dem zweiten Tag bekann ich mich kundig zu machen was ich für
Alternativen hätte. Da blieb nur der Wasserliegeplatz dort im Hafen.
Nicht wirklich meine Vorstellung für mein Schiff aber ich hatte keine
andere Wahl. Durch Gespräche im Hafen kam ich auf eine inoffiziellen
Hafenmeister der mir eine Platz zuwies dessen Moorings ich selbst noch
anlegen musste. Also am letzten Tag vor der Abfahrt noch in die Stadt ,
dicke Leinen, Kette und Schäkel besorgt, zwei Mooringleinen gebaut und
das Schiff hoffentlich Wintersturmtauglich festgemacht. Parallel dazu
haben wir natürlich auch das Schiff Winterfest gemacht. Motor mit
Süsswasser gespült und mit Frostschutz gespült. Alkohol in alle
Wasserführenden Schläuche. Alles was rostig aussah geschliffen und
gemalt. Alle Wantenspanner auseinander und neu gefettet. Alles aus dem
Boot raus was nach Hause musste und wertvoll war. Die Solarpanele zur
Ladeerhaltung ins Schiff gelegt. Segel getrocknet. Klo ausgebaut da es
leckt und das nach drei Monaten Betrieb. Und und und.
Dann am
letzten Morgen noch dies und das , alles in Madis Feuerwehr und zum
letztmöglichen Zeitpunkt nach Patras abgefahren. Kurz vor 17h Uhr
checken wir ein und 18h fährt die Fähre los und ich habe wie bei der
Abfahrt vor drei Monaten ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend.
Vor allem zu dem Zeitpunkt als wir hoch hinaus aus Pilos fahren und ich
, hoffentlich nicht zum letzten Mal, die IronY im Hafen liegen sehe.
Um
18h fuhr wie gesagt die Fähre los, um 18h kam sie in Ancona an, 06h
Morgens sind wir zu Hause und 24 Stunden später um 06h morgens läutet
mich der Wecker zur Arbeit raus. Wie wird es nun weitergehen......
(Weitere
Bilder sobald sich das Chaos hier gelichtet hat ;o) und übrigens, seit
drei Monaten bin ich nun das erste Mal wieder krank und habe eine
Scheiss Erkältung von dem Mistwetter hier. Ich sitze mit einem feinen
Whisky vor dem Schwedenofen der natürlich brennt.)